Hattingen. Warum Sarina Stützer aus Hattingen ihren Liebesroman „Eine Bucht in Florida“ unter Pseudonym veröffentlicht, erklärt sie gegenüber der WAZ.
Florida hat sich Lisa Dornfeld ausgesucht als Ort für ihren Liebesroman, der als E-Book im Kelter-Verlag erschienen ist. Lisa Dornfeld, das ist Sarina Stützer aus Hattingen, die auch Mitglied in der hiesigen Autorengruppe „Wortwechsel“ ist. Und die auch unter ihrem richtigen Namen veröffentlicht.
„Diesen Liebesroman habe ich vor ungefähr zehn Jahren geschrieben“, berichtet die 53-Jährige. Eine Self-Publishing-Aktion des Kelter-Verlages ließ sie die Geschichte „Eine Bucht in Florida – eine filmreife Liebe“ wieder aus der Schublade holen.
Autorin aus Hattingen veröffentlicht einen Liebesroman als E-Book
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„Das Buch wurde angenommen, aber ich musste gar nichts selbst machen, sogar das Cover wurde gestaltet. Es gefällt mir richtig gut“, sagt Sarina Stützer alias Lisa Dornfeld. „Das Pseudonym ist kein Geheimnis, sondern dient nur der Unterscheidung der Genres, da meine bisherigen Veröffentlichungen eine etwas andere Zielgruppe ansprechen. Schließlich fänden Leser es auch komisch, wenn Stephen King plötzlich einen Liebesroman veröffentlichen würde, da wären seine Fans irritiert.“
Einen Verlag sucht sie noch für ihren Fantasyroman „Dackelmond“, an dessen Fortsetzung sie schon arbeitet. Sie hat in der Anthologie „Das Schwein hat blaue Augen“ die bitterböse Kurzgeschichte „Nordluft“ veröffentlicht. Zudem erschienen Geschichten in Anthologien des Schreiblust-Verlages. Und das möchte sie nicht vermischen mit dem Liebesroman-Genre – denn dem Erstling sollen weitere folgen. „Weil es mir Spaß macht“, sagt sie.
Das Pseudonym sollte sich jung anhören – Sarina Stützer ist Lisa Dornfeld
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Auf Lisa Dornfeld kam sie, weil sie einen Namen suchte, der sich jung anhören sollte. „Ich habe oft gegoogelt. Viele Namen gab es schon. Freunde haben gesagt, dass Dornfeld wegen des Weines gut zu behalten ist“, erklärt sie verschmitzt.
In dem 100-seitigen Liebesroman macht Tessa Urlaub in Florida und verliebt sich in Johnny. Als sie herausfindet, wer er ist, reist sie ab. Und kann ihn doch nicht vergessen. Bei der Figur Johnny hat Sarina Stützer damals an ein reales Vorbild gedacht, einen Schauspieler. An welchen, verrät sie nicht. Nur so viel: „Vor der Veröffentlichung musste ich manches aktualisieren.“
Für die Lektorin ist das Schreiben von Romanen ein Hobby
Bevor ein Text erscheint, lässt sie ihn durchsehen. Kein Wunder, schließlich ist die studierte Kunsthistorikerin, die auch eine kaufmännische Lehre absolviert hat, von Beruf seit 1999 freiberufliche Lektorin. Das Schreiben fiktionaler Texte ist also ihr Hobby.
Die Idee dazu war früh da. „Schon bei der Magisterarbeit lobten die Korrektoren nicht meine Ergebnisse, aber betonten, die Arbeit sei gut geschrieben.“ Ein Schreibseminar in Wuppertal festigte dann ihren Entschluss, unter die Autoren zu gehen. Ihre Berufswahl Lektor hat sie nie bereut. „Das ist auch nach 20 Jahren noch spannend, außerdem lerne ich immer Neues dazu“, sagt Sarina Stützer, die am Niederrhein geboren wurde und 2012 nach Hattingen zog – nach zehn Jahren als Sprockhövelerin.
Aus komischen Tagträumen gewinnt Sarina Stützer ihre Schreibthemen
Aus „komischen Tagträumen und Fantasien“ gewinnt sie ihre Themen – und hat darum immer ihr Notizbuch dabei. Auch nachts liegt es neben dem Bett, damit sie Gedanken sofort niederschreiben kann. Zum Beispiel die für ihren neuen Liebesroman, der in München spielt, wo sie studiert hat. Oder für einen weiteren Liebesroman mit 40- bis 50-Jährigen als Protagonisten.
Einen Roman in Hattingen spielen zu lassen? Im Grunde, meint sie, würde „Dackelmond“ in Hattingen spielen. Sie hatte beim Schreiben den Fichtenweg im Kopf, mit dem Fluss meint sie die Ruhr. „Und das Hüttengelände kommt ja auch vor. Vielleicht regionalisiere ich den Text noch einmal.“ Denn wenn sich kein Verlag findet, will sie Dackelmond selbst veröffentlichen.