Hattingen. Beim Altstadtgespräch im Alten Rathaus informierten Ärzte aus Hattingen über Parkinson. Die Krankheit zeigt sich in unterschiedlichsten Symptomen
Die Parkinson-Krankheit war Thema beim Altstadtgespräch. Die beiden Oberärzte des evangelischen Krankenhauses, Dr. Sandra Szymanski und Dr. Joachim Preine berichteten im Alten Rathaus über die Schwierigkeit, die Krankheit richtig zu diagnostizieren und über die Behandlungsfortschritte in der Medizin.
Die Krankheit tritt bei ein bis zwei Prozent aller über 65-Jährigen auf, in Deutschland sind 200.000 bis 300.000 Menschen betroffen, weltweit zehn Millionen. „Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit zu erkranken“, erklärte Preine. „Bis 2030 wird mit einer Verdopplung der Erkrankungen gerechnet.“
Symptome von Parkinson
Ein großes Problem sei, dass man die Ursache nicht kennt. Die Ärzte gehen davon aus, dass zehn Prozent der Erkrankungen genetisch bedingt sind. Parkinson ist durch Bewegungslosigkeit und Bewegungsstarre gekennzeichnet. Zusätzlich tritt mindestens eins von diesen drei Symptomen auf: Steifheit und Starre durch erhöhte Muskelspannung, Zittern, vor allem in Ruhe und mangelnde Stabilität der Körperhaltung.
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Weitere Symptome sind unter anderem, dass die Schrittlänge kleiner wird, es kommt zum Trippelschritt, einer Körperneigung nach vorne oder zur Seite und zur Verarmung von Mimik. Die Sprache kann leiser werden, es können Schluckbeschwerden auftreten, das Schriftbild kann kleiner werden. Oft kommen Depressionen und Schlafstörungen hinzu, Empfindungsstörungen, Schmerzen, Blutdruck-, Blasen- und Darmstörungen können auftreten oder sexuelle Funktionsstörungen.
Erste Anzeichen der Krankheit
„Grund ist ein Mangel des Botenstoffs Dopamin im Gehirn“, erklärten die Ärzte. Die Vielfalt an Erscheinungsbildern ist ein Grund, dass die Krankheit auch von Ärzten oft viel zu spät erkannt wird.
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„Oft treten Riech- und Schlafstörungen, Verstopfung, Depressionen, Angststörungen und Probleme mit dem gesamten Magen- und Darmtrakt schon viele Jahre vorher auf. Lange bevor die motorischen Störungen sichtbar werden“, schilderte Sandra Szymanski. Eine eingehende Diagnose erfolgt normalerweise in einer Klinik.
Behandlung von Parkinson
Ziel der Behandlung ist es immer, die Beweglichkeit und Lebensqualität der Patienten wieder zu verbessern. Das geschieht mit Medikamenten, die sehr erfolgreich eingesetzt werden können. „Auch die Ernährung spielt eine große Rolle“, betonte die Ärztin. Aus dem Grunde würden Parkinson-Patienten im evangelischen Krankenhaus auch zusammen mit Ayurveda-Spezialisten behandelt.