Hattingen. Autofreier Sonntag, mehr Radwege, günstiger Nahverkehr: Diese Ideen haben Jugendliche für Hattingen. Sie stellen ihre Anliegen der Politik vor.

Politik hautnah: unter dem Motto Kommunalpolitik für Teenies kriegen die Teilnehmer der Ferienspaßaktion „Stadt-Checker“ die Chance, mehr über die politischen Abläufe in ihrer Stadt zu erfahren. Und nicht nur das – die Jugendlichen wirken aktiv mit. Sie entwickeln Verbesserungsvorschläge zu Themen, die sie beschäftigen und wollen die auch der Hattinger Politik vorstellen.

Linus (11) argumentiert für seine Ideen.
Linus (11) argumentiert für seine Ideen. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Ines Ditscheid, Geschäftsführerin des Hattinger Jugendparlaments, ist erfreut darüber, dass sich so viele Teilnehmer gefunden haben, die bei der Aktion mitwirken möchten.

Klimawandel beschäftigt Hattinger Jugendliche

Die Jugendlichen machen sich Gedanken über unterschiedliche politische Themen, begutachten diese kritisch. Der Klimawandel ist hierbei für fast alle Teilnehmer ein großes Thema. So entwickeln sie im Rahmen eines Planspiels zahlreiche Anträge, die das Klima schützen sollen: Ein autofreier Sonntag, mehr Radwege oder günstigerer öffentlicher Nahverkehr sind hierbei nur einige ihrer Ideen.

Auch interessant

Um sich ein Bild von den Gegebenheiten in Hattingen zu machen, gingen die Jugendlichen zunächst mit offenen Augen durch die Stadt. Und die Teilnehmer haben einiges entdeckt, wo offenbar Bedarf zur Veränderung besteht. Nach der Erkundungstour bringen sie immerhin 50 Anträge auf den Tisch.

Planspiel vom Verein „Politik zum Anfassen“

Vorstellung der Anträge

Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprojekts „Demokratie leben“ durchgeführt, in Zusammenarbeit mit dem Verein „Politik zum Anfassen“.

Die Verantwortlichen arbeiten zusammen mit den Kindern deren Anträge weiter aus. Diese sollen dann in den Jugendförderplan eingereicht und so tatsächlich auch der Hattinger Politik vorgestellt werden.

Nun heißt es für die Jugendlichen: Anträge reduzieren auf maximal sechs pro Fraktion, so dass am Ende insgesamt 18 Anträge vorliegen. Auf diese Weise können die jungen Politiker herausfinden, was ihnen am wichtigsten erscheint und sich darauf besser vorbereiten.

Marcel Neumann vom Verein „Politik zum Anfassen“ organisiert das Planspiel und steht den Jugendlichen zur Seite. So gibt es vor der Diskussionsrunde Anleitungen zu Apps, mit denen die Teilnehmer ihre Ideen kreativ präsentieren können. Die Anträge werden beispielsweise in Form eines Comics oder Kurzfilms anschaulich dargestellt.

Hitzige Diskussion über Anträge

Auch interessant

Den Jugendlichen macht diese Form der Umsetzung ihrer Ideen besonders viel Spaß, wie Linus (11) erzählt. Und auch Ines Ditscheid ist es sehr wichtig, dass ihre Schützlinge eigenständig und kreativ an ihren politischen Ideen arbeiten können: „Die Kreativität der Jugendlichen soll unter keinen Umständen gebremst werden“.

Auch interessant

Nachdem die Anträge zu Papier gebracht wurden, startet das eigentliche Planspiel – die Diskussion. Es wird beraten, welche der Anträge angenommen oder abgelehnt werden. Die Diskussion ist hitzig und die Jugendlichen argumentieren leidenschaftlich. Jeder ist top vorbereitet und kennt sich bestens mit den jeweiligen politischen Änderungsvorschlägen aus – es ist fast eine Diskussion, wie sie auch unter erwachsenen Politikern stattfinden könnte.