Hattingen. 2000 Gäste feiern beim Scheunenfest der Landjugend Bredenscheid-Stüter in Hattingen. Der Aufbau war dieses Mal für die Veranstalter ungewohnt.
Kult-Fete in jenem Hattinger Landstrich, in dem nicht etwa der Wolf den Vollmond anheult, sondern der Vollmond den Wolf: Am Wochenende hat das gut 30-köpfige Team der Landjugend Bredenscheid-Stüter das traditionelle Scheunenfest auf die Beine gestellt und gezeigt, dass im Hügelland eben alles etwas anders ist. Gut 2000 Partygäste quer durch alle Semester nahmen die Einladung gerne an und feierten bis in die frühen Morgenstunden.
Erstmals nach vielen Jahren ging das Scheunenfest nicht auf dem Hof der Familie Schürmann über die Bühne, sondern ein paar Wiesen und Felder weiter, auf dem Hof der Familie Buschmann. Mit imposantem Fernblick auf die Rennstrecke im Wodantal, wo Tempolimits gemeinhin nur als Empfehlung betrachtet werden und die Durchreisenden im „Tal der Gesetzlosen“ in den Wochen zuvor schon per Banner auf die Kult-Party im Zeichen des Rennschweins aufmerksam gemacht wurden.
Landjugend baute eine Woche lang auf fürs Scheunenfest in Hattingen
Party pflegt den Mehrweg-Gedanken
Die Landjugend setzt seit Jahren ein Zeichen gegen Einweg und für den Umweltschutz. Für Getränke werden Mehrweg-Becher verwendet.
Erstmals gibt es nun auch Becher mit dem Rennschwein-Logo, was zwei Sponsoren, ebenfalls mit Landjugend-Hintergrund, möglich gemacht haben. Neue Mitglieder sind der Landjugend Bredenscheid-Stüter übrigens jederzeit willkommen.
„Hier mussten wir uns beim Aufbau erst mal wieder einfinden“, erklärt Jörn Schulte. Mit seinen 20 Jahren muss der Vorsitzende der Landjugend passen, sobald es um die legendären Scheunenfeste geht, die in den 1990ern schon auf dem Hof der Familie Buschmann an der Oberstüterstraße gefeiert wurden.
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Nun also wieder am alten Standort: Fast eine Woche lang haben die Helferinnen und Helfer den Bauernhof im Hochland in eine Partymeile verwandelt. Und die ließ an beiden Abenden keine Wünsche offen: Während es draußen bei Bier und Bratwurst eher gemächlich zuging, brachten DJ Caterpillar und die Coverband „Skyfire“ die Nachtschwärmer in der Scheune mit Schlagern, Rock und Pop ganz gehörig auf Betriebstemperatur.
Begeisterte Party-Gäste wollen Zugaben von der Band Skyfire
Da war es dann auch kein Wunder, dass die Wolkentürme hoch über der Scheune mit einem Mal zerbröselten und Sicht auf den Abendhimmel gaben, als die Musiker von „Skyfire“ die Bühne betraten. Ihr Opener war Programm: „Ein Stern, der deinen Namen trägt!“ Vom aktuellen Hit aus den Charts bis zu rustikalen Krachern wie „Summer of 69“ hatte die Band alles im Programm und sorgte live immer wieder für Zugabe-Rufe, was Sängerin Marlies Hermann sichtlich überraschte: „Leute, wir sind doch noch gar nicht weg!“, rief sie vergnügt ins Mikro und gab damit Entwarnung.
So wurde in den Highlands wieder mal gefeiert, bis der Hahn krähte. Und das alles für einen guten Zweck: Nach dem obligatorischen Aufräumen finanzieren die Mitglieder der Landjugend mit dem Erlös der Party ihre Ausflüge – unter anderem an die Ostsee im September. Und sie alle wissen: Nach dem Scheunenfest ist vor dem Scheunenfest.