Hattingen. Fachausschüsse geben grünes Licht für ein zusätzliches Gebäude für die Oberstufe am Standort Lange Horst. Baubeginn ist nicht vor 2021.
Die Erweiterung der Gesamtschule Hattingen am Standort Lange Horst ist beschlossene Sache. Einstimmig billigten der Bauausschuss und der Schulausschuss in gemeinsamer Sitzung die Pläne für das zusätzliche Gebäude zwischen dem bestehenden Schulkomplex und dem Sportplatz. Die Stadtverwaltung rechnet mit Baukosten in Höhe von 4,6 Millionen Euro. Baubeginn ist nicht vor 2021.
Hattingens einzige Gesamtschule zu erweitern, ist schon lange ein Thema. Die Raumsituation an den beiden Standorten Marxstraße und Lange Horst ist angespannt. Nachdem klar war, dass die Erweiterung nicht an der Marxstraße umgesetzt wird, wurde die Situation im Nebengebäude politisch diskutiert. SPD und FDP beantragten, den dreiteiligen Komplex abzureißen und komplett neu zu bauen.
Denkmalschützer atmen auf
Als klar wurde, dass ein solcher Neubau finanziell nicht ausreichend gefördert würde, zogen die Fraktionen ihren Antrag zurück. Das ließ auch Denkmalschützer aufatmen. Zwar stehe der bestehende Schulbau nicht unter Schutz, sei aber prägend für den Stadtteil Welper.
Nach der Erweiterung werden die Jahrgangsstufen 9, 10 und 11 im Altbau verbleiben. Auch die vom Rat geforderten zusätzlichen Differenzierungsräume bleiben im bestehenden Teil des Komplexes. Durch den Abbruch von Trennwänden können die nötigen Raumzuschnitte geschaffen werden, erklärt die Bauverwaltung.
Endgültig entscheidet der Rat der Stadt am 11. Juli über das Bauprojekt. Das dürfte allerdings nur noch Formsache sein. Mit einem Baubeginn rechnet die Stadt dann im Laufe des Jahres 2021.
RDS-Partner gewinnen kleinen Wettbewerb
Gebaut wird ein Entwurf des Hattinger Architektenbüros RDS-Partner. Peter Damm und sein Team setzten sich in einem Wettbewerb gegen zwei andere Büros durch. Den Ausschlag für seine Pläne für das dreigeschossige Gebäude habe vor allem „die bessere Lösung der inneren Erschließung mit überzeugender Anordnung von Aufzug, Treppenhaus und Verwaltungsraum und die Gestaltung der Fassaden gegeben“, urteilt die Jury. Auch die überdachten, aber nicht allseitig umschlossenen Flächen als Bereiche mit hoher Aufenthaltsqualität auf der Seite zum Altbau hin überzeugten.
Klassenräume mit 64 Quadratmetern
In die politische Beratung mischten sich dann doch noch zwei kritische Töne. Brigitte Serrano von den Grünen bedauert, dass für den Erweiterungsbau einige Bäume fallen müssen. „Wir haben das auf ein Minimum begrenzt“, sagt dazu Baudezernent Jens Hendrix. Zudem neige sich die Lebensdauer der Bäume ohnehin dem Ende zu.
Leon Reinecke von der SPD plädiert dafür, über die Mindestgröße der zwölf neuen Klassenräume noch einmal zu reden. Sie größer zu gestalten als – wie jetzt vorgesehen – mit 64 Quadratmetern, käme dem Unterricht sicher zugute. „Schon ein paar Quadratmeter mehr lassen die Baukosten rapide steigen“, meint dazu Jens Hendrix.