Hattingen. Schwelgen im Sonnenschein: Hattingen hat drei Tage lang Altstadtfest gefeiert - Besucher und Macher sind mit der Veranstaltung zufrieden.
So voll war es schon lange nicht mehr beim Altstadtfest: Mehr als 40.000 Besucher sind von Freitag bis Sonntag nach Hattingen gekommen, um die Mutter aller Hattinger Stadtfeste zu feiern. Das Schönste: Alles blieb bis zum Redaktionsschluss friedlich, Polizei und Feuerwehr meldeten keine besonderen Vorkommnisse.
„Das ist ja das reinste Mallorca-Wetter“, sagt einer der Besucher am frühen Samstagabend zu seiner Begleitung, nicht klagend, sondern mit einem Grinsen im Gesicht. Und genau so sieht das dann auch aus: Tausende Besucher genießen das Ambiente der Altstadt, die Cafés sind voll, freie Plätze Mangelware. Hier einen Capuccino genießen, da einen Cocktail – sehen und gesehen werden.
Bereits am Samstagvormittag ist Hattingens City gut gefüllt
Bereits am Samstagvormittag ist die City gut gefüllt. Nicht nur die Geschäfte locken die Auswärtigen an (sie sind aber eine willkommene Ergänzung), sondern das Altstadtfest selbst. Es ist offenbar mehr eine Institution, als viele Betrachter, die immer mal wieder Kritik äußern, wahrhaben wollen. „Das Programm passt“, sagt beispielsweise Petra Wilhelm aus Dortmund. „Wenn ich zu so einem Fest gehe, dann möchte ich Musik hören, die ich kenne – wenn ich etwas anderes will, muss ich mir Nischenfeste heraussuchen.“
Was hängen bleibt: der Auftritt von La Kawa Banda zum Beispiel, über den auch noch am Samstag viel gesprochen wird; natürlich Pamela Falcon, die es schafft, dass der Kirchplatz in ein Menschenmeer verwandelt wird – selbst in Zeiten, als es die strengen Sicherheitsauflagen noch nicht gab, war es selten so dicht gedrängt hier; die Musikschule begeistert im Krämersdorf, die älteren, junggebliebenen Herren von Rockomat beim „Rock am Bunker“.
Auch die Kritiker haben in diesem Jahr das Programm gelobt
Diese Liste ließe sich vermutlich noch auf vielen Zeilen fortsetzen. Jeder Besucher schwärmt von seinen eigenen Höhepunkten, schwelgt in Erinnerungen an frühere Jahre und frischen Erlebnissen von heute.
„Wir haben natürlich auf gutes Wetter gehofft, dass wir aber das Hammer-Sommer-Auftaktwochenende erwischt haben, ist natürlich super“, so Georg Hartmann vom Stadtmarketing. „Der Samstagabend war Ausnahmezustand. Toll!“ Selbst kritische Begleiter hätten das Programm in diesem Jahr gelobt.
Wo so viel Begeisterung herrscht, gibt es aber auch Wermutstropfen: So sind beispielsweise die Nachtbusse nach Niederwenigern von Freitag auf Samstag nicht gefahren, wie eine Besucherin auf Facebook berichtet: „Und wie man es gewohnt ist, gab es keinerlei Info dazu. Echt eine Frechheit.“ Die Bogestra hatte im Vorfeld angekündigt, dass Sonderbusse der VER einmal stündlich bis 2.02 Uhr fahren sollen.
>>> KOMMENTAR: Mediterraner Genuss
Georg Hartmann, Chef des Stadtmarketings, wird nicht müde zu betonen, dass Erfolg und Misserfolg von Freiluft-Veranstaltungen auch unmittelbar mit dem Wetter in Zusammenhang stehen. Diesmal darf er strahlen, genau so wie es die Sonne drei Tage lang tat. Denn dieses erste frühsommerliche Wochenende lockte die Besucher tausendfach nach Hattingen – das Flanieren und Verweilen war ein mediterraner Genuss.
Doch nicht nur das Wetter passte. Auch das Programm hat Hartmann gemeinsam mit Sandra Glomb und der Musiker-Initiative (für den Bunker) gut ausgewählt. Pamela Falcon ist immer ein Gewinn, Rockomat waren es auch. Und, und, und. Überall gab es unbekannte Perlen zu entdecken. Jetzt gilt es, die gute Laune und die positive Stimmung zu konservieren – damit „Altstadtfest meets Hansetag 2020“ auch ein Erfolg wird.