Die Rücktrittsankündigungen von SPD-Chefin Andrea Nahles nennen Hattinger Genossen richtig. Manfred Lehmann bringt gar Nachfolge-Namen ins Spiel.

Den Rücktritt von Andrea Nahles als Parteivorsitzende und Fraktionschefin der SPD hält Hattingens Parteivorsitzender Manfred Lehmann für den richtigen Schritt. Sein Stellvertreter Leon Reinecke dagegen bewertet zumindest den Rücktritt als Parteichefin als falsch.

Nun muss man auch die Große Koalition in Frage stellen

Nahles habe es in ihrer Amtszeit „nicht vermocht, den Bürgern die Idee von einer neu aufgestellten SPD zu vermitteln“, auch die Vermittlung der SPD-Themen nach außen sei unter ihrer Führung nicht gelungen, so Lehmann. Die personelle Neuaufstellung der Sozialdemokraten müsse nun einhergehen mit der inhaltlichen Neuausrichtung der Partei, laut Lehmann müsse man dabei auch die Große Koalition in Frage stellen. Als Nachfolger für den SPD-Parteivorsitz präferiert er Martin Schulz, als neuen Fraktionschef kann er sich Achim Post vorstellen.

Ein wichtiges Zeichen gegen ein „Weiter so“

Leon Reinecke, auch Juso-Chef im EN-Kreis, sagt dagegen, Nahles’ Rückzug als Fraktionschefin hätte genügt, damit hätte sie ein wichtiges Zeichen gegen ein „Weiter so“ gesetzt. Als Parteivorsitzende dagegen hätte er sich Nahles mindestens bis zum Jahresende gewünscht, zumal sie in diesem Amt „gute Ideen vorangebracht hat“, so Reinecke – etwa im Bereich des Sozialstaates und der Grundrente. „Und wenn wir uns unser Personaltableau ansehen, dann haben wir auch keine frischen Kräfte, die einen Neuanfang wirklich glaubwürdig machen würden.“