Hattingen. . Der Betrieb der Postfiliale lohnt sich nicht mehr. Deshalb sind auch andere Stadtteile in Hattingen vom Brief- und Paket-Service abgeschnitten.

Die Postfiliale in Blankenstein wird nicht wieder öffnen. Das teilt Postsprecherin Britta Töllner jetzt mit. Die Filiale war geschlossen worden, nachdem dort in der vergangenen Woche zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten ein Tresor gestohlen wurde. Nur in Niederwenigern betreibt die Post noch eine eigene Hattinger Filiale – und auch das nur notgedrungen.

Nur eine Stunde am Tag war die Postfiliale an der Hauptstraße 9 in Blankenstein geöffnet. „Sie stand ohnehin zur Schließung an, weil sie zu wenig frequentiert war. Das haben wir jetzt vorgezogen“, erklärt Postsprecherin Töllner. Bestanden hatte die Filiale nur noch, weil sich kein Einzelhandels-Partner gefunden hatte, der einen Post-Service anbieten wollte.

Post betreibt fast keine eigenen Filialen

Post sucht Service-Partner

Die Post sucht nach Partnern, die Service-Leistungen oder einen DHL-Paketshop in ihrem Geschäft mit anbieten können. Bedingung sei grundsätzlich, dass das Geschäft durch die Zusteller gut erreichbar und der nötige Platz vorhanden ist.

Informationen zu einer Kooperation gibt es auf deutsche­post.de/partner-werden

Ähnlich ist die Lage in Niederwenigern, wo die Deutsche Post im Januar eine eigene Interimsfiliale eröffnet hat. Dabei setzt das Unternehmen bereits seit Mitte der ­1990er-Jahre auf die Zusammenarbeit mit externen Partnern statt eigene Filialen. Letztere gebe es nur noch dort, wo der gesetzliche Auftrag der Abdeckung mit Postleistungen anders nicht zu gewährleisten sei, erklärt Töllner. Wie in Niederwenigern, wo sich nach der Absage von Lotto Wieschermann kein neuer Partner gefunden hatte.

Dennoch gibt es auch in Hattingen Bereiche, in denen es keinen nahegelegenen Postservice gibt: Der Süden der Stadt, Bredenscheid und das Hügelland, ist abgeschnitten. Hier betreibt die Post keine eigene Filiale.

Postbote nimmt auch Briefe an

Eingerichtet werden die nur in „zusammenhängend bebauten Wohngebieten“, in denen eine gewisse Einwohnerzahl erreicht wird. In solchen Gebieten soll es im Umkreis von etwa zweieinhalb Kilometern einen Post-Service geben. „Darüber hinaus kann eine Filiale nicht mehr wirtschaftlich abgebildet werden“, sagt Töllner.

Postsprecherin Britta Töllner erklärt, warum es nur noch vereinzelt posteigenen Filialen gibt.
Postsprecherin Britta Töllner erklärt, warum es nur noch vereinzelt posteigenen Filialen gibt. © Heinz-Werner Rieck

Allerdings weist sie darauf hin, dass Briefe auch dem Postboten mitgegeben werden könnten. Der führe sogar Briefmarken in geringer Menge mit.

Wo Kunden der Post Mängel melden können

Verärgert reagiere die Post, wenn Servicepartner unzuverlässige Öffnungszeiten hätten. An der ehemaligen Hauptpost an der Moltkestraße, wo die Postbank den Service der Post mit abwickelt, hatte es nach häufigeren Schließungen immer wieder Unmut unter Postkunden gegeben. „Bei plötzlicher Krankheit, einem Systemausfall oder auch Betriebsversammlungen sind wir aber erst einmal machtlos.“ Man versuche dann zum Beispiel, Pakete dezentraler auch auf andere Servicestellen zu verteilen.

Wer einen Mangel melden möchte, kann sich an die Service-Nummer der Post wenden unter 0228/ 43 33 112.