Hattingen. . Mehr als jeder vierte Briefwähler zur Europawahl am 26. Mai hat bereits online gewählt. Die Zahl der Wahlhelfer ist so groß wie lange nicht.
Im Rathaus gehen die Vorbereitungen für die Europawahl am 26. Mai in die heiße Phase. Die kreisweite Testwahl am Dienstag dieser Woche ist problemlos verlaufen. Dabei wird überprüft, ob die Technik zur Übermittlung der einzelnen Wahlergebnisse funktioniert.
„Das tut sie“, sagt Barbara Vogelwiesche, Leiterin des Fachbereichs für Ratsangelegenheiten, Wahlen und Logistik bei der Stadtverwaltung. Nach den Wahlgängen in Land und Bund 2017 wird bei der Europawahl zum dritten Mal eine Software eingesetzt, die die vorläufigen amtlichen Ergebnisse der einzelnen Wahllokale direkt ins Internet spielt.
Ins Rathaus kommt kaum noch jemand
Entsprechend gering wird die Stadtverwaltung das Informationsangebot für Bürger am Wahlabend im Rathaus halten. „Da kommt kaum noch jemand hin“, hat Vogelwiesche beobachtet. „Die Menschen informieren sich lieber online auf der Couch daheim.“
Ein anderes digitales Angebot erspart der Stadt weiteren Arbeitsaufwand. Von den knapp 4000 Hattingerinnen und Hattingern, die ihre Stimme bisher per Briefwahl abgegeben haben, waren 1100 online unterwegs. „Das erleichtert uns die Arbeit sehr“, freut sich Barbara Vogelwiesche. Bei der bisher letzten Wahl lag die Gesamtzahl der Briefwähler bei 7100.
Es gibt eine dritte gute Nachricht aus dem Fachbereich: Die Zahl der Wahlhelfer war lange nicht so groß. Mehr als 500 haben sich freiwillig gemeldet, es gibt Wartelisten für den Fall, dass am Wahltag jemand ausfällt. „Fünf bis sechs Helfer pro Wahllokal müssen es sein, das war in den vergangenen Jahren oft nur schwer zu erreichen. Jetzt liegen wir bei sieben bis acht Wahlhelfern pro Wahllokal“, erklärt Vogelwiesche – und geht davon aus, dass die Anhebung des Erfrischungsgeldes ihren Teil dazu beigetragen hat.
40 Parteien stehen auf dem Stimmzettel
Eine wichtige Frist läuft am Freitag, 10. Mai, aus. Bis dahin müssen alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger im Wählerverzeichnis eingetragen sein. „Wer also bisher keine Wahlbenachrichtigung erhalten hat, sollte sich schnell mit uns in Verbindung setzen“, rät Thomas Surmann, der im Fachbereich für Wahlen und Statistik zuständig ist. „Dann können wir überprüfen, ob es ein Erfassungsfehler ist oder wirklich kein Eintrag im Wählerverzeichnis vorliegt.“
Gewählt wird übrigens auf einem Stimmzettel, der fast einen Meter lang ist. 40 Parteien stehen darauf – von CDU bis Volt. Gewählt wird nur die Partei mit ihren Listenkandidaten, keine Einzelperson. Weil jeder Wähler nur eine Stimme hat, gilt die Europawahl als einfach auszuzählender Urnengang. Mit dem vorläufigen amtlichen Endergebnis für die Stadt Hattingen rechnet Barbara Vogelwiesche gegen 21 Uhr.
75 nichtdeutsche EU-Bürger wählen in Hattingen mit
1500 nichtdeutsche Bürger der Europäischen Union leben zurzeit in Hattingen. Sie können auf Antrag ins Wählerverzeichnis eingetragen werden und mitstimmen. 75 werden das tun – dreimal so viele wie bei den zurückliegenden Europawahlen.
Das Briefwahlbüro im Rathaus am Rathausplatz hat montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr geöffnet. Am Wahltag 26. Mai öffnen die 512 Wahllokale der 23 Wahlbezirke in der Zeit von 8 bis 18 Uhr.