Hattingen. Das Hattinger Haus der Jugend wird 50 Jahre alt. Zur Veranstaltung „Kunst und Brötchen“ sind am Sonntag auch viele ehemalige Besucher gekommen.
„Eine Veranstaltung, die noch einmal den freiheitlichen Geist betont, der schon immer im Haus der Jugend gegenwärtig war“, beschreibt Bürgermeister Dirk Glaser in seiner Begrüßungsrede beim Angebot „Kunst und Brötchen“ im Haus der Jugend das Geschehen. Im Rahmen der ganzjährigen Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der städtischen Veranstaltungen kamen wieder viele Ehemalige, Mitarbeitende sowie ehemalige Kulturschaffende zusammen.
Auch Herbert Knebel war schon da
Die Kunst- und Kulturveranstaltung wurde Ende der 1980er-Jahre begründet und hatte ihre Blütezeit in den Neunzigern. „Herbert Knebel war schon hier“, erzählt Sozialarbeiter Andreas Schmitt. Pfarrer Martin Funda hat es sich auch nicht nehmen lassen, mit einer kleinen politisch-satirischen Show aufzutreten. Besonders seine spitzfindige Lied-Hommage an das Haus der Jugend auf der Geige und zur Melodien der „Spider Murphy Gang („Skandal im Sperrbezirk“) sorgte für laute Lacher.
Neben der Solo-Einlage von Funda unterhielten auch zwei musikalische Duos. Zu Beginn hatten „Er und Ich“ mit ruhigen und wohlklingenden Tönen das Frühstück der Besucher begleitet. Denn der Jugendbereich hat sich ganz getreu dem Titel „Kunst und Brötchen“ zu einem geselligen Miteinander entwickelt, wo zu Brötchen und Kaffee den Klängen der Dortmunder und Schwerter Musiker gelauscht wurde. „Wir haben heute einen musikalischen Schwerpunkt“, erklärt Andreas Schmitt. Unbewusst und auf Grundlage der Zusagen der Künstler habe sich dies so ergeben. Ehemalige Künstler aus der Blütezeit von Kunst und Brötchen ließen sich entschuldigen.
Zauberer und Musiker waren immer dabei
Dafür glänzten andere umso mehr: „WirSing“, das Mitmachsing-Duo um die beiden Gitarristen Gerd Gratias und Markus Zöllner, begeisterte mit Humor, Charme und Spielwitz und animierte mit Liedern wie „Waterloo“ zum gemeinsamen Singen im Haus. „Wenn ich das heute so sehe, dann habe ich einen guten Vergleich zu den ehemaligen Veranstaltungen aus der Vergangenheit“, beschreibt Erkan Tama, ehemaliger Besucher und Trainer der Taekwondo-Gruppe vom Haus der Jugend.
Ebenso frei und in guter Gesellschaft waren es damals Zauberer, Jongleure oder Musiker und Kabarettisten, die auf der Bühne im Haus der Jugend ihr Können zeigten. „Es war immer eine tolle Veranstaltung“, erinnert er sich. Nicht nur er, sondern viele Gäste erinnern sich gerne an die Veranstaltung zurück.
„Wir haben hier Besucher dabei, die schon als Kind hier waren und jetzt ihre eigenen Kinder mit zu der Veranstaltung gebracht haben“, erzählt Nadine Rosemeyer. Menschen, die sich kennen und die sich bereits auf das nächste Treffen in ihrem Haus freuen. Wo auch ihre Kinder einen Ort für sich gefunden haben. Denn wie Martin Funda in seiner Hommage an das Haus der Jugend sinngemäß beschrieb: Hier ist „das Haus seit 50 Jahren, das Haus im Jugendstil, wo die Kinder an der Macht sind.“