Hattingen. . Ausbildungszahlen sind in Hattingen im Jahr 2018 gestiegen. Die Wartelisten sind lang, doch die Vereine gelangen an ihre Grenzen.
„Schwimmen lernen ist ein wichtiger Schritt“, sagt Carsten Fröse, Vorsitzender der DLRG im Bezirk Hagen-Ennepe-Ruhr-Kreis. Und diesen Schritt sind im vergangenen Jahr wieder mehr Menschen und vor allem Kinder gegangen als im Vorjahr. Die Schwimmausbildungszahlen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft sind gestiegen. 829 Prüfungen (Seepferdchen, Bronze, Silber und Gold) wurden abgenommen.
Der EN-Trend der DLRG spiegelt sich ebenfalls in Hattingen wider. „Die Zahlen gerade bei den Abzeichen Seepferdchen und Bronze sind nach oben gegangen“, sagt Steffen Diße, Referent für Öffentlichkeitsarbeit der DLRG Hattingen/Blankenstein.
Große Nachfrage
Auch andere Vereine spüren eine große Nachfrage. Der Schwimmverein Hattingen bietet seit kurzer Zeit einen vierten Nichtschwimmerkurs im Südstadt-Bad an „Die Nachfrage ist ungebrochen hoch“, sagt Jochen Lumbeck, Geschäftsführer des SV Hattingen. „Eigentlich hatten wir die Erwartung, dass die Warteliste kleiner werden würde, aber jetzt stehen schon wieder 30 Namen darauf.“ 2018 nahm der SV 52 Prüfungen ab. Das Maximum sei erreicht, so Lumbeck. Es fehlen Hallenzeiten und ehrenamtliche Ausbilder für weitere Kurse.
Begrenzte Hallenbadzeiten
Auch die SG Welper könne nicht mehr Schwimmausbildungen durchführen, so Kati Hämmerich von der SG, die ebenfalls Fachschaftsleiterin der Schwimmer ist. „Die begrenzten Hallenzeiten innerhalb der Woche machen es uns unmöglich“, sagt Hämmerich.
SV Hattingen unterrichtet Kindergartenkinder
Für den großen Andrang gibt es Gründe, so hat der SV vor einigen Jahren zusammen mit der Kindertagesstätte in Holthausen ein Projekt auf die
Beine gestellt, bei dem Kinder in ganz jungen Jahren „schwimmtauglich“ gemacht werden. „Abzeichen machen sie meist nicht, aber oft schließen die Kinder dann einen Kurs bei uns an“, so Lumbeck. Bei der DLRG sei die Umstellung der internen Struktur hilfreich gewesen, sagt Steffen Diße von der DLRG.
Projekt: „NRW kann schwimmen“
Die SG Welper beteiligt sich an dem Projekt „NRW kann schwimmen“ vom Landesministerium für Schule und Bildung. „In den Ferien lernen Schüler der dritten bis sechsten Klasse nachträglich das Schwimmen und zwar für einen kleinen finanziellen Eigenbeitrag“, erzählt Hämmerich.
VfL Niederwenigern und die DLRG helfen der SG
In den Osterferien kann die SG dieses Projekt nicht unterstützen, auch hierfür fehlen Hallenbadzeiten, auch weil die Lehrschwimmbäder in den Ferien geschlossen sind. In den Sommer- und Herbstferien wird „NRW kann schwimmen“ stattfinden, weil der VfL Niederwenigern und die DLRG Hattingen Süd Zeiten zur Verfügung stellen werden.