hattingen: . Beim 14. Hattingen live genießen zahlreiche Besucher wieder das vielfältige Musikangebot. Und erfreuen sich an der Optik so mancher Künstler.

„Hier bewegen wir uns heute nicht mehr weg. Tolle Musik, super Atmosphäre.“ Der Abend ist gerettet. Peter Schäperklaus (57) und Yavuz Nasime (37) aus Dortmund stehen im Eckchen am Eingang von Emsche No 21. Bewegungsfreiheit ist in dieser Kneipe beim „14. Hattingen live“ ein Fremdwort. Zur Freude der Besucher heizt die Band „Savag4“ ordentlich ein.

Unterschiedlich gut besucht sind die Gaststätten bei diesem Fest. Aber entspannte Stimmung herrscht überall, es wird viel gelacht, mitgewippt. Mit 14 Grad noch am Abend ist schon fast frühlingshaftes Wetter. Ganz Hartgesottene stehen vorm „Café Auflauf“ im T-Shirt und genießen den Abend. Die große Frontscheibe der Gaststätte ist zurückgeschoben worden, die vielen Gäste, die draußen an den Tischen sitzen, haben die Band direkt im Blick.

Das Publikum ist altersmäßig gemischt

Und die Jungs von „Mac-Ho“ haben ganz pünktlich in die Tasten gegriffen und ziehen das Publikum an, niemand, der einfach vorbeigeht. Nicht nur Blues- und Rock-Klassiker bieten die Musiker, sondern sind auch echte Hingucker. Coole Sonnenbrillen aufgesetzt, Bärte und schwarze Hüte, das macht was her. Ihrer guten Laune kann sich niemand entziehen.

Bester Stimmung: (v. li.) Petra Kemper, Heidi Wirth und Silke aus der Wische:
Bester Stimmung: (v. li.) Petra Kemper, Heidi Wirth und Silke aus der Wische: © Vladimir Wegener

Bevor sich die Altstadt um 20 Uhr in eine Musikarena verwandelt, haben sich einige junge Erwachsene noch schnell mit Alkohol eingedeckt – zum Vorglühen. Das Publikum ist – wie immer bei der Veranstaltung – altersmäßig gemischt. Es wird für jeden Musikgeschmack etwas geboten. In der Mexx Cocktail und Beer Bar erobert gerade Singer-Songwriter Rasmus mit einer faszinierend kräftigen und doch einfühlsamen Stimme die Herzen der Gäste: mit einem Song von Cat Stevens.

Die Stimmung ist super

Gudrun Pryka (52) aus Bochum ist mit einer Freundin hier und fühlt sich richtig wohl. „Ich komme schon lange zu dieser Veranstaltung und kenne noch die Zeiten, als Hattingen live fünf Euro gekostet hat“, sagt die Freundin.

„Ann gets Rhythm“ traten im All Inn auf.
„Ann gets Rhythm“ traten im All Inn auf. © Vladimir Wegener

Viele genießen diesen Abend draußen, wo man essen und sich etwas einfacher unterhalten kann, weil die Musik nicht so extrem in die Ohren dröhnt.

Bekannte Klänge spielt die kleine Besetzung der Coverband „2nd Hand“. Bis auf den Kirchplatz hört man „Please don’t let me be misunderstood“ von den Animals. Drinnen im Coffea swingen die Gäste mit, viele sind offenbar immer noch textsicher bei dem Hit. „Puh, das artet ja hier echt in Arbeit aus“, scherzt einer der beiden Musiker, bevor die nächsten Songs gespielt werden. Die Stimmung ist super, die Mundwinkel bei allen Gästen gehen nach oben.

Mehr Auswärtige als Hattinger sind da

Fast kann man meinen, Christian Burischek hätte sich verirrt an diesem Abend. Er hat mit einer Truppe das All Inn auf dem Krämersdorf besucht, „obwohl meine Stammkneipe der Torkelkeller ist“, sagt er. Zufällig hat er gerade Heike Meyer (52) getroffen, die er noch aus Schulzeiten kennt und die mit Harald Köhler (63) einen Streifzug durch die Gemeinde macht.

Obwohl Christian Burischek in Hattingen wohnt, gerät er „meistens unbewusst“ in die Veranstaltung „Hattingen live“. Aber es macht ihm viel Spaß, seine Freunde haben sich schon auf den Weg zur nächsten Musikstation gemacht. Diese Veranstaltung, auf der man mehr Auswärtige als Hattinger trifft, kann man wieder mit fünf Sternen prämieren.

>>> AUCH KUNSTSCHAUEN GEHÖREN ZUM PROGRAMM

Auch zwei Ateliers öffneten am Samstagabend wieder die Türen. Im Kunstrevier am Obermarkt gab es Arbeiten von Jörg Hanowski und Sonja Henseler zu sehen.

Das Atelier Lichtburg auf der Heggerstraße stellte Objekte aus Ton und Holz von Künstlern aus Hattingen und Umgebung aus. Textilien und handgesponnene Garne waren auch dabei.