Hattingen. Der Gesundheitstag hat in diesem Jahr die Koordinationsfähigkeit auf den Prüfstand gestellt. Beim Sammeln von Schmetterlingen lernt man viel.
Arztpraxen und Krankenhäuser, Ambulante Pflegedienste und Selbsthilfegruppen – sie alle präsentieren ihre Angebote. Und die Besucher nutzen die Informationsmöglichkeiten ausgiebig. Eine ältere Dame schiebt ihren Rollator beiseite. Eine junge Mutter nimmt ihren Sohn an die Hand. Bei der 18. Gesundheitsmesse im Hattinger Rathaus dreht sich wieder einmal alles um das Thema Medizin.
Mitmachen inklusive: Ulrich Maus (46) nimmt gerade am Koordinationstest der Katholischen Pflegehilfe teil. Er steigt auf ein interaktives Board, das seine Bewegungen registriert. Durch Hin- und Herwackeln muss Maus nun versuchen, Schmetterlinge auf einem Bildschirm einzufangen. Eine Minute und 30 Sekunden hat er dafür Zeit. Doch das ist gar nicht mal so einfach. „Das fühlt sich ja an wie eine Stunde“, muss er feststellen. Maus schlägt sich gut. 34 Schmetterlinge hat er am Ende des Spiels eingefangen. Einmal fällt er beinahe herunter. Gelohnt hat es sich für ihn trotzdem: „Ich habe neue Erkenntnisse über meine innere Mitte gesammelt“, witzelt er.
Therapie für Mamas Wellness
„Das Ergebnis ist wirklich sehr gut“, lobt Christina Geifes, Gruppenleiterin des Standortes Hattingen-Niederwenigern. „Die meisten Leute fangen um die 30 Schmetterlinge ein. 20 sollten es mindestens sein. Oft schneiden ältere Menschen sogar besser ab als jüngere.“ Hinter dem Spaß steckt ein ernstes Problem: „Eine gute Koordination ist vor allem für Senioren von zentraler Bedeutung. Sonst sind oft gefährliche Stürze die Folge.“
Vor allem der Stand von Bettina Zünkeler fällt ins Auge. Um sie herum sitzt eine ganze Herde Plüschtiere. Hellgrün leuchten die kuscheligen Frösche den Besuchern entgegen. „Das sind meine Maskottchen“, erklärt Zünkeler. „Ich habe die Mama-Wellness-Therapie entwickelt.“ Bei ihr dreht sich alles um das körperliche und seelische Wohl der Schwangeren und frisch gebackenen Mütter. „Bei diesem Gesundheitstag soll sich meiner Meinung nach nicht alles um den Menschen als Patienten drehen. Denn der ist schon krank. Besser ist es, sich schon im Vorfeld umeinander zu kümmern, damit wir alle möglichst lange gesund bleiben.“
Besucher finden Gespräche wichtig
Dieser Gedanke gefällt auch Henriette Lindgraf (71). Sie ist in erster Linie hier, um sich über neue Angebote zu informieren. „Ich schaue eigentlich nur danach, was ich für mein Gebrechen eventuell noch gebrauchen könnte.“ Mit dem Angebot auf der Gesundheitsmesse ist sie sehr zufrieden: „Die Hilfen, die ich schon habe, sind auch zum größten Teil vertreten. An dieser Stelle ist es wichtig, Gespräche zu führen, sich wiederzusehen.“