Hattingen. Alexandra Hagner aus Hattingen macht Karriere als Schlagersängerin Xandra Hag. Einen Blumenzüchter hat die Holthauserin besonders begeistert.

Von der Sportmatte in den Fernsehgarten zur eigenen Orchidee – Alexandra Hagners Karriere hält manche Überraschung parat. Moment, Alexandra Hagner? Ja, und genauso richtig ist, dass hier von Schlagersängerin Xandra Hag die Rede ist. Ihr Künstlername ist eine einprägsame Verknappung, die sich leichter beim Hörer festsetzt. Als Alexandra wird sie Westfalenmeisterin in der Sportakrobatik.

„Ich hab mich vertanzt“ heißt die jüngste Single der Hattingerin, doch es ist nur schwer vorstellbar, dass sie das ernst meint. Denn Tanzen kann sie hervorragend – früher Ballettunterricht mit fünf, Ausbildung in Jazz- und Steptanz nach dem Abschluss an der Realschule Grünstraße, inzwischen längst beliebte Dance-4-Fans-Trainerin in der Tanzschule von Ehemann Aki. „Der Trend geht bei jungen Menschen klar Richtung Einzeltanz“, sagt sie bereits vor zehn Jahren im Interview mit der WAZ-Redaktion. Videoclip-Dancing ist das dann.

„Topfit, kein Gramm Fett, extreme Kondition, ist immer im Stress und in Eile“ – so die Selbsteinschätzung mit Augenzwinkern. Und: „Benötigt eigentlich eine Acht-Tage-Woche.“ Weil eben zur Alex im Tanzstudio auch noch die Xandra auf der Bühne hinzukommt.

Fernsehauftritt in der „Aktuellen Schaubude“

Bei einer Talentshow wird sie Ende der 1980er-Jahre von Komponist und Texter Klaus Pelizaeus entdeckt. „Guten Morgen, wie wär’s denn mit Aufstehn“ ist im Jahr 1991 ihr erster Hit – kein Wunder, denn bei diesem Titel ist der Song ein Renner in den Morgenmaga­zinen der Radiostationen. Mit „Schöne Männer“ geht es kurz darauf zum ersten Fernsehauftritt in der „Aktuellen Schaubude“ beim NDR. Und das ist es: ­Xandra Hag ist fester Bestandteil in der Schlagerbranche. Sie gibt ihren Beruf als Fremdsprachenkorrespondentin auf, singt und tanzt sich in die Herzen ihrer Fans.

Ihr Titel „Mit Dir durch die Nacht“ erreicht sie den zweiten Platz der deutschen Airplaycharts, der Song „Yo te quiero“ wird 2008 in der WDR-4-Hörer-Hit­parade auf Platz drei gewählt. Sie ist Stammgast im ZDF-Fernsehgarten, in der NDR-Schlagernacht, im Radio sowieso. Auftritte mit Größen wie Jürgen Drews, Drafi Deutscher und Andreas Martin gehören selbstverständlich dazu.

Den Spaß an der Sache nicht verlieren

Und mittendrin wird Xandra Hag eine besondere Ehre zuteil: Denn pünktlich zu den Hattinger Orchideentagen benennt Züchter Thorsten Stute eine seiner Pflanzen „Phalaenopsis Xandra Hag“ – leuchtend gelbe Farben, teils rosa, mit feinen Linien durchsetzt.

Ihr Erfolgsrezept: „Man darf den Spaß an der Sache nicht verlieren, das ist das Wichtigste“, sagt sie in einem früheren WAZ-Interview. Natürlich ist aber nicht alles glatt gelaufen: „Bei einem Auftritt will ich ganz cool über eine Treppe von der Bühne zum Publikum gehen. Plötzlich bricht eine der Holzstufen unter mir und ich mache mich lang“, erzählt sie laut lachend. „Das Mikrofon habe ich dabei weit weg geworfen.“

Fortbildung und Inspiration

Fortbildung ist Pflicht, Tipps holen, neue Choreographien, Inspiration. „Ich überlege mir aber viele Dinge auch selbst“, berichtet sie. Sie ist eben eine Kreative. Und sagt mit großer Freude, dass sie ihre Hobbys zu Berufen gemach habe – als Xandra, der Schlagersängerin; und als Alex, der Tanzlehrerin.