hattingen. . In Hattingen sind zurzeit verstärkt Graffiti zu sehen – etwa auf dem „Wächter“. Stadt entfernt Schmierereien auf Mülleimern schon nicht mehr.
Monika Melzer schüttelt nur ungläubig den Kopf, als sie das Graffiti in blauer Farbe auf der Skulptur „Wächter“ in der Fußgängerzone sieht. „Das ist respektlos. Das ist doch nicht deren Eigentum“, spielt sie auf die Sprayer an, die wieder vermehrt die Stadt mit ihren Schmierereien verunstalten: „Die freuen sich wahrscheinlich, wenn etwas frisch gestrichen ist und sie es dann beschmieren können. Aber solche Menschen wird es immer geben. Das ist ein Problem, vor allem in städtischen Gebieten.“
Stadt versucht Reinigungsfirmen sofort zu kontaktieren
Dass Graffiti in jüngster Zeit häufiger zu sehen sind, hat auch die Stadt beobachtet. „Das ist ein sehr ärgerliches Thema. Es gibt Phasen, wo es ruhig ist. Aber im Moment sind die Leute, die sprühen, wieder verstärkt unterwegs“, berichtet Solveig Holste.
Die Stadt versuche, immer so schnell wie möglich besprühte Gebäude und Objekte von den Graffiti zu befreien, so die Fachbereichsleiterin Stadtbetriebe und Tiefbau: „Wenn uns ein Graffiti auffällt und wir eine Reinigungsfirma kontaktieren, kann es natürlich sein, dass das Unternehmen nicht sofort am nächsten Tag einen Termin frei hat.“
Es lohnt sich nicht Graffiti auf Mülleimern zu beseitigen
Zudem, so Holste, richte sich die Suche nach einer geeigneten Firma nach der Beschaffenheit der Oberfläche des jeweiligen Objekts. Es gebe manche, die sagen, dass sie beispielsweise Metallflächen nicht richtig sauber bekommen.
„Für den ,Wächter’ beispielsweise braucht man eine Spezialfirma, die mit besonderen Mitteln gegen die Schmierereien vorgeht. Das geht nicht mit Seife und Wasser. Wir wollen ja auch keine Beschädigungen, die dann durch das Säubern entstehen“, erklärt Holste, die auch sagt, dass es sich nicht lohne, Graffiti auf Mülleimern im Stadtgebiet zu entfernen, da eine Woche später alles wieder vollgeschmiert sei. Die Stadt selbst macht keine Angaben, wie viel sie für das Entfernen von Graffiti ausgibt.
150 Euro für einen Quadratmeter Graffiti
Serhat Aydin vom ZANA Gebäudeservice aus Hattingen macht jedoch deutlich, welcher Aufwand nötig ist, um solche Schmierereien zu beseitigen. „Es kommt immer auf den Untergrund an. So ist zum Beispiel Glas einfacher zu reinigen als gemauerte oder geklinkerte Bauwerke“, erzählt er.
„Es braucht auch eigentlich immer speziellen Graffiti-Entferner. Ohne geht es fast nicht.“ Sein Unternehmen berechnet den Preis nach der zu reinigenden Quadratmeterfläche. „Wir verlangen für einen Quadratmeter 150 Euro“, sagt der Geschäftsführer des Gebäudeservice.
Passanten appellieren an den Menschenverstand
Die durch die Fußgängerzone schlendernde Martina Böttcher weiß auch nicht, wie man den Sprayern das Handwerk legen kann: „Was soll man dagegen tun“, fragt sie.
„Solche Sachen werden ja hauptsächlich nachts gemacht. Manchmal sind Graffiti als Verschönerung ja durchaus gewollt, aber wenn man mutwillig etwas beschmiert, ist das alles andere als schön.“
Klaus Büche kann dieser Ansicht nur zustimmen und schiebt mit Blick auf die Sprayer nach: „Diese Menschen müssen sich dringend ändern.“
>>>Graffiti sind auch am Bahnhof ein Problem
Wegen Graffiti auf den Zugangswegen und dem Bahnsteig wurde das Erscheinungsbild des S-Bahnhofs Mitte im Stationsbericht des VRR für das Jahr 2018 als „noch akzeptabel“ eingestuft.
Bereits 2017 landete der Haltepunkte in dieser Kategorie, nachdem im Jahr zuvor erhebliche Mängel festgestellt wurden.