hattingen. . Geschäftsführer Jochen Winter bemängelt zu wenig 45-Stunden-Plätze und die Benachteiligung kleiner Kommunen beim Bau von Kitas.

„Beim Kind kommt nichts an“, sagt Jochen Winter, Geschäftsführer der Awo EN. Weder bessere Bildung noch Bastelmaterial. Kita-Träger sind von der KiBiz-Reform enttäuscht. „Sie verdient wie das Ursprungsgesetz den Namen Kinderbildungsgesetz nicht, da es sich ausschließlich mit der Finanzierung von Kindertageseinrichtungen befasst.“ Empört ist Winter, dass freie Träger nicht einbezogen worden sind.

Hauptknackpunkt ist für ihn die Möglichkeit, ein Kind 45 Stunden betreuen zu lassen. Die maximal gestatteten Zuwachsquoten erfüllen nach Winters Meinung nicht den tatsächlichen Bedarf, doch dürften sie nicht wie benötigt angehoben werden. Aussagen zur Flexibilisierung der Öffnungszeiten seien nur vage. Die Arbeiterwohlfahrt erlebt dagegen häufig, dass Betreuung bis 20 Uhr nachgefragt wird. Den einzigen Lichtblick sieht der Geschäftsführer für die Eltern darin, dass mit zwei Jahren ein weiteres Jahr beitragsfrei gestellt wird.

Anforderungen steigen

„Die Anforderungen an Familienzentren steigen“, erklärt Winter. „Das erfordert eine Freistellung der Leitung.“ Winter hält das für Einrichtungen ab drei Gruppen für erforderlich. Stattdessen müssten sie aber auch in die Gruppen reingehen. Aussagen fehlten, genauso wie bei der Relation von Fachkräften und Kindern. Vor- und Nachbereitungszeiten seien nicht berücksichtigt.

Um den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Jungen und Mädchen unter und über drei Jahren zu erfüllen, „entstehen inzwischen die meisten Kita-Gebäude nach dem Investorenmodell“, sagt Winter. Ein Investor baut die Kita und schließt mit der Stadt einen langfristigen Mietvertrag. Das rechne sich aber für kleine Städte weniger als für große, weil die Quadratmeter-Miete geringer sei. „Die Refinanzierung durch Mieten benachteiligt alle Städte unter 100.000 Einwohnern.“

Die Einrichtung am Rosenberg ist die dritte vor Ort für die Arbeiterwohlfahrt. Aber das erste Haus, das die Awo selbst baut. Gerechnet habe sich das Modell, weil die Awo mit Holzständerbauweise Erfahrung hat und die Bauzeit kürzer ist.