hattingen. . Hattinger Publikum erfreut sich an Interpretationen von Werken aus dem Barock. Tanzsätze faszinieren die Konzertbesucher.
Unter dem Motto „Musik aus längst vergangenen Zeiten“ stellte das Ensemble Bochum Barock jetzt vor über 200 Besuchern beim Kerzenscheinkonzert in St. Georg Werke von Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Dietrich Buxtehude, William Lewes und Johann Caspar Ferdinand Fischer vor.
Mit eindringlichen und schwebend leichten Streicherklängen gestaltet das Ensemble Bochum Barock die Fantasia in der Suite No.6 for 3 Viols and Organ von William Lawes (1602-1645). Leichtigkeit und Klangtransparenz zeichnen auch die vibrierenden Rhythmen und drängenden Tempi des Konzertes für Violine, Violoncello und Streicher B-Dur RV547 von Antonio Vivaldi (1678-1741) aus. Einen markanten Gegensatz zum liedhaft ausgeglichenen Klangbild des langsamen Mittelsatzes bilden die ausdrucksstarken, flutenden Klangflächen des rasanten Allegro, aus denen sich das souverän gestaltete Thema in klaren Konturen und sicheren Tempi herauskristallisiert. Drängende Tempi, subtile Echoeffekte und eine ausgeprägte Farbigkeit mit Kontrasten charakterisieren das „Darmstädter Trio“ für Violine, Viola da Gamba und Basso continuo in F-Dur von Georg Philipp Telemann (1681-1767). Die träumerische Elegie des Andante kommt im versunkenen Spiel zur Geltung.
Ein farbiger Dialog in plastischen Konturen ist die Interpretation des Brandenburgischen Konzertes Nr.6 von Johann Sebastian Bach (1685-1750). Dezent bebende Klangflächen zeichnen dieses tönende Fresko aus, die komplexe Harmonik des Werkes wirkt in der unaufdringlich-brillanten Interpretation ganz selbstverständlich. Den unterschiedlichen Charakter der verschiedenen Sätze der Suite Nr. 1 aus „Le journal de printemps“ von Johann Caspar Ferdinand Fischer (1662-1746) hebt Bochum Barock in einer ausdrucksvollen Interpretation hervor. Silbrige Klänge prägen die feierliche Ouvertüre, festliche Barocktrompeten heben den kämpferischen Charakter hervor. Faszinierend ist die mühelose Leichtigkeit der Tanzsätze Rigaudon, Menuett und Chaconne, die eine ebenso stimmungsvolle wie intime musikalische Reise in die Welt der Barockhöfe beenden.