Hattingen. Der Schutzzaun am Landgasthaus Huxel ist seit Samstag wieder in Betrieb. Und doch ist der BUND enttäuscht: Nur vier Freiwillige haben geholfen.

Auf dreihundert Meter Länge steht seit diesem Wochenende eine kniehohe Grenze entlang der Felderbachstraße auf Höhe vom Landgasthaus Huxel: Über Hügel und Wiese, durch Wald und Laub haben am Samstagvormittag ehrenamtliche Helfer vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie weitere Freiwillige einen Krötenzaun zum Schutz der Amphibien gezogen.

Mehr als 100.000 Amphibien vor dem Tod bewahrt

Schon seit fünfunddreißig Jahren gibt es das Projekt der Umweltorganisation. Jedes Jahr mit Beginn der steigenden Temperaturen wird ein Krötenzaun errichtet. So konnten bereits mehr als 100.000 Amphibien und Reptilien vor einem möglichen Tod bewahrt werden.

Unwegsames Gelände: Michael Görler und Volker Völzke bringen den 300 Meter langen Schutzzaun in Stellung
Unwegsames Gelände: Michael Görler und Volker Völzke bringen den 300 Meter langen Schutzzaun in Stellung © Fischer

An diesem Samstag waren nur vier Helfer am Start. Eine negative Überraschung für die Mitglieder. „Normalerweise haben wir mindestens zehn zusätzliche Helfer“, erklärt Thomas Kordges vom BUND. Auf seine Initiative wurde in den 1980er-Jahren das erste Mal ein Schutzvorrichtung für Erdkröten, Grasfrösche oder Molche errichtet. In den vergangenen Jahren waren besonders Familien mit kleineren Kindern als helfende Hände zur Mitmachaktion gekommen. „Für die Kinder ist das eine gute Möglichkeit, praxisnah Naturschutz zu erleben“, erklärt Volker Völzke, BUND-Mitglied und seit fast zwei Jahrzehnten dabei. „Meine Söhne sind ebenfalls Mitglied und meine Frau natürlich auch.“

Etwa zweieinhalb Stunden werden sie an diesem Tag an dem Krötenzaun arbeiten, aber damit allein war es noch nicht getan. „Ich arbeite bereits seit drei Tagen an dem Projekt“, erklärt Michael Görler vom BUND. Für die gesamten dreihundert Meter hat er während dieser Zeit eine zehn Zentimeter tiefe Schneise in den Boden gegraben, Stäbe aufgestellt und daran entlang eine Drahtschnur gezogen, woran eine undurchsichtige Kunststofffolie befestigt wird. „Das ist wie Wäsche aufhängen“, meint Görler. Eine Aufgabe, die vor allem von den Kindern in der Vergangenheit erledigt worden war.

Eimer werden täglich kontrolliert

Alle paar Meter entlang der Schutzvorrichtung ist ein Eimer in den Boden gelassen. „Der ist für die Amphibien“, erklärt Michael Görler. Durch die Kunststofffolie schaffen es die Erdkröten oder anderen Amphibien nicht hindurch und wandern auf der Suche nach einem anderen Weg entlang des Walls, bis sie in die im Boden eingelassenen Eimer fallen. „Da müssen sie natürlich wieder heraus“, erklärt Görler. Jeden Tag begibt er sich deswegen mit Auffangeimern auf einen Kontrollgang und befreit die abgefangenen Tiere, um sie an sicherer Stelle wieder frei zu lassen. Nur am Wochenende nicht, da wird er von zwei Freiwilligen unterstützt.