Hattingen. Die neue Doppelspitze der Stadt-Tochter markiert den Generationswechsel. Mathias Dörr und Ralf Vormberge setzen aber nicht nur auf neue Apps.

Seit Beginn des Jahres sind Mathias Dörr und Ralf Vormberge in ihren neuen Funktionen im Amt. In den ersten Wochen hat sich der neue Vorstand der Sparkasse Hattingen erst einmal den eigenen Mitarbeitern gestellt. Vorgestellt wäre falsch, man kennt sich schon lange. Der neue Vorstandsvorsitzende Mathias Dörr ist seit 26 Jahren im Haus, Vorstand Ralf Vormberge seit 30 Jahren. Beide sind stolz, in „ihrem“ Unternehmen ganz nach oben aufgerückt zu sein.

Dass man es schaffen kann, im eigenen Haus so weit zu kommen, wollen beide gerne an die 170 Mitarbeiter weitergeben. Signale inbegriffen: Drei Abteilungsleiter sind jetzt ebenfalls aufgerückt. „Ein Zeichen für Kontinuität“, meinen Dörr und Vormberge. Und nicht nur das: „Die Sparkasse Hattingen ist jung geworden. Das Durchschnittsalter liegt jetzt bei 42 Jahren.“

Das Girokonto als Finanzdrehscheibe

Dass die Sparkasse jetzt digitaler wird, hat nicht nur mit dem Alter der neuen Chefetage zu tun. „Der alte Vorstand hat das Haus schon gut aufgestellt“, sagt Dörr. „Wir machen da jetzt weiter.“

Mit neuen Apps etwa. Mit Girokonten, die sich immer mehr zu Finanzdrehscheiben entwickeln. Mit Echtzeit-Überweisungen oder elek­tronischen Safes für Dokumente, die dann in Clouds lagern. Elektronische Postfächer gibt es bereits.

200.000 Euro für die Bürger

„Wir wollen digitaler werden, aber Sparkasse bleiben“, formulieren Dörr und Vormberge ihre Sicht des Wandels. Ein Beispiel: „Geschäftsstellen werden sich verändern, aber sie bleiben bestehen.“ Weil alles immer komplizierter werde, sei mehr Beratung nötig. Dazu würden die Anlaufstellen weiterhin gebraucht.

Apropos gebraucht: „Wir sind uns unserer Stellung in der Stadt durchaus bewusst“, sagt Mathias Dörr. Rund 400.000 Euro aus dem Überschuss 2018 werde die Sparkasse wohl auch in diesem Jahr wieder an die Stadt Hattingen überweisen. Dazu kämen 1,6 Millionen Euro ans Finanzamt – als „verlässlicher Gewerbesteuerzahler“.

Mehr Wirtschaftswachstum, weniger Schlafstadt

Weitere 200.000 Euro fließen direkt an die Bürgerinnen und Bürger. So viel lässt sich die Sparkasse ihr Sponsoring kosten – für Kitas und Schulen, Sportvereine und andere Ehrenamtler. „Das alles werden wir auch künftig so weiterführen“, verspricht Ralf Vormberge.

Botschaften hat das neue Führungsduo auch: „Gut für Hattingen ist die relativ niedrige Arbeitslosigkeit“, sagen Dörr und Vormberge. Luft nach oben gebe es allerdings bei der Zahl der Gewerbebetriebe. „Etwas mehr Wirtschaftswachstum und etwas weniger Schlafstadt wäre uns schon lieber.“