Hattingen. Der 10. Hattinger Kinderkarneval bietet ein buntes Programm für die kleinen Gäste. In der Gebläsehalle wird gelacht, getanzt und geschunkelt.
Die Spannung steigt, je näher der offizielle Startschuss für das närrische Kinder-Treiben kommt. Letzte Eltern versorgen sich und ihren Nachwuchs mit Essen und Trinken, zwischen den Stuhlreihen spielen zwei Jungs mit ihren Schwertern und direkt vor der Bühne haben sich schon zwei Dutzend Kinder platziert, die in froher Erwartung auf den Vorhang schauen.
Um Punkt 15.11 Uhr beginnt dann der Hattinger Kinderkarneval. Auf die Bühne tritt unter anderem Captain Disco, der einen blau glitzernden Hut und ein buntes Sakko trägt. An seiner Seite: Clown Holti in einem gelb-blauen Kostüm. „Konfetti überall“ schallt es aus den Boxen der Musikanlage und den Kehlen vieler Kinder.
„Holau“ für das Kinderprinzenpaar
Die 14 Monate alte Janika, verkleidet als Marienkäfer, mischt noch nicht in vorderster Front mit. Sie sitzt noch bei ihrer Mutter Jasmin Cherouny auf dem Schoß und beobachtet das Ganze. „Wir sind das erste Mal da. Ich habe in Welper ein Plakat für den Kinderkarneval gesehen“, sagt Cherouny. Sie werde mit ihrer Tochter auch im kommenden Jahr wiederkommen, „dann ist sie ein bisschen älter“.
Währenddessen läuft das Kinderprinzenpaar in die Gebläsehalle ein. Auf der Bühne angekommen, wird es mit einem dreifachen „Holau“ begrüßt. Captain Disco, der durch das Programm führt, sagt die erste Mitmach-Aktion an. Im Rhythmus von „We will rock you“ soll der ganze Saal mit den Füßen stapfen, in die Hände klatschen und dazu „Wir wollen heute feiern“ singen.
Die Stühle leeren sich zunehmend, denn vorne spielt die Musik. Die Kleinen legen von Minute zu Minute immer mehr ihre Schüchternheit und Zurückhaltung ab und schließen sich der Polonaise auf oder vor der Bühne an. Die Menschenkette bilden Harry Potter, Pokemon, Indianer, Batman, Superman. Darunter hat sich auch eine Mutter gesellt, mit schwarz-gelbem BVB-Schaal und der Perücke von BVB-Mittelfeldspieler Axel Witsel auf dem Kopf.
Mittendrin ist auch Jasmin Michel-Burballa. Sie habe den Kinderkarneval früher drei Jahre selbst geleitet und sei jetzt mit ihrem Patenkind Louis extra aus Wuppertal angereist, erzählt sie. Der siebenjährige ist als Sheriff verkleidet. „Ich finde das Programm und die Kostüme gut“, sagt er leise.
Besonders Stolz zeigt sich Steffi Hausherr auf ihre Tanzgruppe der Minis. Sei April trainiert sie mit ihrer Kollegin Lisa Boehnke die neunköpfige Gruppe. „Wir haben bei den Kindern eine Altersspanne zwischen vier und neun Jahren. Das klappt sehr gut, ist aber manchmal hart“, erklärt die Trainerin: „Aber nicht umsonst trage ich dieses Kostüm.“ Dabei zeigt sie auf ihren braunen Muskelanzug, der ähnlich aussieht wie das Michelin-Männchen.