Hattingen / Witten. Der Ambulante Hospizdienst Witten-Hattingen betreut Schwerkranke bis in den Tod. Bald startet ein neuer Vorbereitungskursus.

Der Ambulante Hospizdienst Witten-Hattingen sucht neue Mitstreiter. Sie werden gut auf die anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet, Menschen bis in den Tod zu begleiten. Der nächste Kursus startet am Samstag, 9. März.

Der seit 20 Jahren existierende Hospizdienst hat vier festangestellte und 70 ehrenamtliche Mitarbeiter, die sich mit Herz und Engagement um das Wohl von Menschen kümmern, die schwer erkrankt sind. Für dieses sensible Ehrenamt ist es wichtig, sich vorzubereiten. Das geschieht an entsprechenden Kursabenden. Der 9. März ist ein Orientierungstag. Der Hospizdienst lädt dazu von 10 bis 17 Uhr ins Wittener Lukas-Zentrum (Pferdebachstraße 39a) ein. „Früher waren es vor allem ältere Leute, häufig Rentner, die sich für die Hospizarbeit interessiert haben. In den letzten Jahren kamen immer mehr berufstätige jüngere Leute dazu“, hat Koordinatorin Susanne Gramatke festgestellt. So wie Irene Gerock.

Sozialarbeiterin im Seniorenheim

„Ich habe als Sozialarbeiterin in einem Seniorenheim gearbeitet. Am Tag der offenen Tür hatte der Ambulante Hospizdienst einen kleinen Stand. Ich habe dann gefragt, was die machen und wusste danach: Das will ich auch“, erinnert sich die 31-Jährige. Irene Gerock hat den Kursus im November 2017 abgeschlossen. Seitdem hat sie bereits zehn Menschen bis in den Tod begleitet. „Wir sprechen mit den Betreuten nicht nur über das Sterben, sondern auch über das Leben und ganz viele alltägliche Sachen. Das reicht vom Wetter bis zu familiären Dingen“, sagt sie.

Die Mitarbeiter kommen zu den Menschen nach Hause, ins Krankenhaus, in Seniorenheime oder Einrichtungen der Behindertenhilfe. „Die Ehrenamtlichen bekommen anfallende Kosten, zum Beispiel Fahrtkosten oder Auslagen etwa für Blumen oder ein Geburtstagsgeschenk vom Verein ersetzt“, betont Susanne Gramatke. Vier Ehrenamtliche sind von Anfang an dabei, viele seit Jahren. Etwa zwölf der 70 Mitarbeiter sind Männer.

Der Ambulante Hospizdienst Witten-Hattingen ­begleitet auch Kinder, bei denen ein Elternteil schwer erkrankt ist. Er besucht sogar Grundschulen. Das ­Projekt heißt „Hospiz macht Schule“. „Da sprechen wir kindgerecht über das Leben, Sterben und den Tod oder fragen: ,Wie kann ich trösten’“, sagt die Koordinatorin.

Es ist eine Entdeckungsreise

Karin Käsehagen hat ebenfalls den Kursus von April bis September absolviert. „Es ist auch eine Entdeckungsreise, ob ich so eine Be­gleitung überhaupt schaffe“, meint die Erzieherin (53). Ihr Praktikum hat sie im Elisabeth-Hospiz gemacht und dort drei Monate eine Frau begleitet. Irene Gerock hat einen Mann in Wetter betreut, der noch zuhause wohnte. Alle Helferinnen betonen: „In den Kursen und in der Arbeit geht es le­bendig zu. Es wird auch viel gelacht dabei.“

>>> Kursus mit 14 Teilnehmern wäre ideal

Der nächste Kursus des Ambulanten Hospizdienstes Witten-Hattingen startet im März. Er setzt sich aus dem Orientierungstag am 9. März, einem Grundkurs mit Praktikum und einem Vertiefungskurs mit Vorträgen von Palliativmedizinern, Koordinatoren des Palliativnetzwerkes oder einer Bestatterin zusammen.
Anmeldungen sind möglich unter 02302/ 175 26 26 oder 0174/ 97 26 265, oder per E-Mail an ahd@diakonie-ruhr.de.