Hattingen. Immer mehr Fahrgäste der Bogestra kaufen ihr Ticket am Smartphone. Der Anteil am Gesamtumsatz ist aber weiterhin sehr gering: rund 1,5 Prozent.
Der Online-Vertrieb der Bogestra-Fahrkarten wächst und wächst. Im Dezember hat das Unternehmen über seine Smartphone-App „Mutti“ sowie das Online-Portal „Muttis Laden“ rund 16.000 Tickets mit einem Umsatzvolumen von 200.000 Euro verkauft. Ein Jahr davor, im Dezember 2017, hatte die Bogestra über diese beiden Online-Kanäle nur 6000 bis 7000 Tickets veräußert und dabei rund 80.000 Euro umgesetzt.
„Die Entwicklung ist sehr, sehr positiv“, sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann auf Anfrage. „Wir sind zufrieden, dieser Vertriebsweg wird angenommen.“
100.000 bestellen Fahrkarte auf dem klassischen Weg
Obwohl die Zahlen binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt werden konnten, machen sie noch immer nur einen minimalen Anteil am Gesamtumsatz des Ticketverkaufs aus: rund 1,5 Prozent. Schließlich hat die Bogestra allein schon mehr als 100.000 Abonnenten, die sich ihre Fahrkarte auf dem klassischen Weg bestellen. Trotzdem sagt Kollmann: „Die App ist ganz wichtig für die Zukunft der Bogestra und des Öffentlichen Nahverkehrs.“
Eingeführt wurde die kostenlose „Mutti“-App, die neben Ticket-Kauf auch Karten, Fahrplanauskünfte und anderen Service anbiete, vor fast zwei Jahren. Der Kunde lässt sich den Fahrschein auf sein Smartphone schicken und zeigt ihn im Bus oder der Bahn dem Kontrolleur vor, der ein Lesegerät hat. Über „Muttis Laden“ kann sich der Kunde das Ticket auch am PC ausdrucken lassen.
Super-App mit 200 Tarifen von 400 Unternehmen
Die Mutti-Angebote sind aber nur ein Teil der ständig fortschreitenden Digitalisierung im Kundenservice der Bogestra. Ab 2020 soll es sogar ein App-Angebot geben, mit dem der Bogestra-Kunde Fahrten in ganz Deutschland buchen kann – mit nur einer einzigen Fahrkarte. Entwickelt wird diese Super-App, die 200 Tarife von 400 Verkehrsunternehmen integriert, von der Mobility Inside Holding GmbH. Die Bogestra beteiligt sich daran mit 1,25 Millionen Euro.
Dann kommt – VRR-weit – auch ab dem Jahr 2020 ein Tarifsystem, mit dem der Fahrpreis nicht mehr nach Zonen abgerechnet wird, sondern nach Kilometern oder Luftlinien. „Die Technik soll 2020 zur Verfügung stehen“, sagt VRR-Sprecher Dino Niemann.