Hattingen. . Sabrina Alexander hat ihr Projekt „Ruhresel“ am Heierberg gestartet. Sie bietet tiergestützte Therapie, Ausflüge, Kindergeburtstage und Esel-Yoga
Eine „eselige Adventszeit“ beschert Sabrina Alexander Kindern und ihren Eltern. Die Esel haben es der Diplom-Sozialarbeiterin aber nicht nur in dieser besinnlichen Zeit angetan. In diesem Jahr startete sie ihr Projekt „Ruhresel“. Das wird nun Stück für Stück ausgebaut – nicht nur für Kinder.
An jedem Adventssonntag kommen nun aber die Kleinen auf ihre Kosten. Gemütlich in Stall-Atmosphäre gibt es Weihnachtsgeschichten bei Punsch und Keksen. Und natürlich lernen die Kinder viel über die Esel, die sie neugierig beobachten. Dabei erfahren sie auch, dass Esel alles andere als dumm und stur sind: „Es sind überlegte Fluchttiere“, erklärt Sabrina Alexander, die hauptberuflich in der ambulanten Familienhilfe arbeitet. „Sie denken immer erst nach, ob es Sinn macht, wegzulaufen.“ Außerdem gebe es keine Leitstute, sondern jeder Esel entscheide stets für sich.
Jedes Tier mit eigenem Charakter
Die 36-Jährige ist bei einer Zusatzausbildung zur tiergestützten Therapie auf den Esel gekommen. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, schwärmt sie. Heute wohnen vier Huftiere auf der Weide am Heierberg, davon zwei Pflege-Esel: Mathilde, Isabella, Lotte und Elli. „Jeder der vier hat seinen eigenen Charakter“, erzählt Sabrina Alexander. Da ist zum Beispiel Elli, die eher vorsichtig ist. Dagegen gibt sich Lotte distanziert, aber auch interessiert. Mathilde und Isabella kuscheln besonders gern.
Im Einsatz sind die Ruhresel zum Beispiel in der tiergestützten Therapie. Zum Beispiel bei einem jungen Mann mit geistiger Behinderung und ohne Gehör. „Elli findet ihn ganz interessant. Es ist toll zu sehen, wie er in Interaktion mit den Tieren kommt und auch eigene Grenzen entdeckt“, berichtet Alexander. Krankenkassen zahlen diese Form der Therapie derzeit noch nicht.
Esel-Wanderungen mit Picknick
Begegnungen mit den Eseln ermöglicht die Hattingerin zum Beispiel auch auf Esel-Wanderungen – Halbtagestouren mit Picknick oder auch kürzere Strecken. Dazu gehört immer, mit den Tieren in Kontakt zu kommen, die Handhabung zu lernen, sie zu putzen und auch, zu sehen, welcher Esel zu wem passt und gerade Lust hat. „Denn es geht nicht nur um die Menschen, sondern immer auch um die Tiere“, betont die Besitzerin.
Diese Touren sind für jedermann geeignet. Sie sind aber kein Reitausflug. Bis zu zwei Personen führen einen Esel. Dabei ist auch ein kleiner Teilnehmerkreis möglich.
Eselige Kindergeburtstage
Etwas mehr Trubel herrscht bei den eseligen Kindergeburtstagen, die Sabrina Alexander organisiert. Dabei gibt es zum Beispiel Schatzsuchen und natürlich viel Wissenswertes über die Esel. Für die Wanderungen und Feiern können individuell Termine vereinbart werden.
Ein besonderer Spaß soll 2019 wiederholt werden: Esel-Yoga. Während die Teilnehmer ihre Übungen machen, erkunden die Esel das Gelände und stupsen die Sportler auch schon mal an. „Und Isabella klaut gern Schuhe“, sagt Alexander lachend. Im Frühjahr/ Sommer soll es neue Termine geben.
>>> Kosten und Anmeldung für Veranstaltungen
Die Wanderungen werden pro Esel berechnet. Sie kosten 60 Euro für eine Zwei-Stunden-Tour pro Esel mit zwei Personen oder 125 Euro bei einer Halbtagestour. Zusätzliche Begleiter zahlen 10 Euro „Möhrenobolus“.
Die „eselige Adventszeit“ findet an jedem Adventssonntag von 10 bis 11 Uhr am Heierberg 18 statt. Die Teilnahme kostet 7,50 Euro pro Kind, Begleiter zahlen den „Möhrenobolus“ von 2,50 Euro. Um Anmeldung wird gebeten unter post@ruhresel.de oder 0177/ 7155620.
Weitere Informationen gibt es auf www.ruhresel.de