Hattingen. . Altstadtgespräch zum Thema „Clever länger leben – gesunde und preiswerte Ernährung“ lieferte interessante und umsetzbare Anregungen.
„Es kommt auf die Menge an“: Mehrfach fiel dieser Satz beim Altstadtgespräch. Es ging um „Clever länger leben – gesunde und preiswerte Ernährung.“
Zu dem Thema sprudelte der Chef de Cuisine des Evangelischen Krankenhauses, Ralf Meyer, nur so los. Er, der aus einer ganz anderen beruflichen Ecke, nämlich aus der Sternekoch-Gastronomie kommt, kann auch ganz anders kochen, als er das jetzt macht: Teuer, fettig, aber lecker ging es in seinem beruflichen Alltag zuweilen früher zu. Heute kocht er immer noch lecker, aber nicht mehr fettig und erst recht nicht teuer.
„Teuer und ungesund sind Fertigprodukte“
Er macht vor, was von anderen Krankenhäusern und auch von vielen Privatpersonen immer wieder bestritten wird: Dass man gesund, lecker und preiswert kochen kann. „Doch, das ist machbar“, sagte er. „Wir geben pro Tag 1200 Essen aus, kochen alles frisch, machen vor allem auch die Fonds selbst und sparen pro Jahr dadurch 10.000 Euro ein. Was wirklich teuer und noch dazu meist sehr ungesund ist, sind die Fertigprodukte, von denen man viele gar nicht mehr essen will, würde man Kenntnisse über die Produktion haben.“
Fürs frische Kochen mit viel Gemüse plädierten auch die beiden Referentinnen aus dem Diabeteszentrum der Klinik Blankenstein, Oberärztin Dr. Kirsten Kampmann und Diabetesberaterin Beate Riedel. „Genießen Sie die Lebensmittelvielfalt und essen Sie abwechslungsreich“, ermunterte Kirsten Kampmann. Reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln und fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag. Besser sei noch drei Mal Gemüse und zwei Mal Obst. Beate Riedel erklärte, was genau eine Portion ist: „Immer soviel, wie in eine Hand passt, wobei man so viel Gemüse essen kann, wie man möchte.“
Nach 18 Uhr keine Kohlenhydrate mehr essen
Eine Regel: Nach 18 Uhr keine Kohlenhydrate mehr essen. Man solle jeden Tag Milchprodukte zu sich nehmen, Fisch und Fleisch reichten, wenn man sie ein- bis zwei Mal in der Woche esse. „Maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche. Das ist nicht viel“, erklärte die Diabetesberaterin.
Wichtig sei auch das bewusste Essen. Man solle sich fragen, was einem das Essen bedeutet, wo man esse, wann man esse. „Auf jeden Fall muss man auch darauf achten, dass man nicht zu viel Salz und Zucker zu sich nimmt und ausreichend Wasser trinkt“, gab Dr. Kirsten Kampmann den Besuchern, die munter diskutierten und Fragen stellten, mit auf den Weg.
Langsames Essen signalisiert dem Gehirn: Ich bin satt.
Ein paar Tipps neben vielen Informationen hatte sie noch parat: „Essen Sie langsam, damit das Gehirn weiß, dass Sie satt sind. Kochen Sie schonend, damit in ihrem Essen noch genügend Nährstoffe sind – und bewegen Sie sich 30 Minuten am Tag. Nehmen Sie kleine Teller, auch das signalisiert dem Gehirn, dass man ausreichend gegessen hat.“ Und man solle es lassen, sich jeden Tag auf die Waage zu stellen. Einmal in der Woche reiche aus, um sein Gewicht zu kontrollieren.
Eine ungesunde Kalorienfalle liegt auch in Getränken. Das Beste sei, Wasser zu trinken. Ganz einfach Leitungswasser. Das spart Geld. Das Wasser wird ständig kontrolliert und man schont die Umwelt, wenn man auf Plastikflaschen verzichtet. Eine gesunde Alternative ist auch ungesüßter Tee. Wem Wasser pur zu fade schmeckt, der kann es mit Zitrone, Ingwer oder Gurke aufpeppen. Und nimmt null Kalorien zu sich.