hattingen. . 33 Häuser in der Gartenstadt werden nach historischem Vorbild renoviert. Baudezernent Hendrix will zusätzliche 170.000 Euro für Projekt.

Für die Metzendorf-Siedlung in Welper hat die Stadt ein Gestaltungshandbuch aufgesetzt, um den zu individuellen Renovierungsideen der Hausbesitzer vorzubeugen. Wer sein Haus entsprechend der Vorgaben gestaltet, erhält eine Förderung. „Und das läuft wie geschnitten Brot“, bilanziert jetzt Baudezernent Jens Hendrix. Deshalb soll es fast verdoppelt werden von 200.000 auf 370.000 Euro.

Will die Förderung aufstocken: Baudezernent Jens Hendrix (links).
Will die Förderung aufstocken: Baudezernent Jens Hendrix (links).

Wie es laufen kann, zeigen die Güntners. Die haben sich ans Gestaltungshandbuch für die Gartenstadt Hüttenau gehalten. Das macht Vorgaben, damit die von Architekt Georg Metzendorf zwischen 1909 und 1929 geplanten und weitgehend errichteten Häuser Siedlungscharakter zeigen und optisch zur Historie stehen.

Aufstockung beantragt

Für die Stadt und die Stadtteilarchitekten in Welper ist das Haus von Familie Güntner das Paradebeispiel dafür, was Eigentümer mit Unterstützung des so genannten Haus- und Hofflächenprogramms aus ihrem Gebäude machen können und sich dabei vorbildlich verhalten. Knapp 30.000 Euro hat die Familie investiert, dazubekommen hat sie 8200 Euro. Seit März 2017 wurde eine Fördersumme von 110.000 Euro ausgeschüttet. Verbaut wurde mehr als dreimal so viel mit 360.000 Euro.

Für dieses Haus an der Ringstraße gibt es keine Fördermittel. Die blauen Absetzungen entsprechen nicht den Gestaltungsvorgaben.
Für dieses Haus an der Ringstraße gibt es keine Fördermittel. Die blauen Absetzungen entsprechen nicht den Gestaltungsvorgaben.

31 Familien mit 33 Häusern nutzen das Programm bereits. Bei drei Familien laufen mehrere Maßnahmen, eine verschönert mehrere Häuser. Familie Güntner hat alle Register gezogen. Ein Maler hat die Fassade hell erstrahlen lassen. Die Fensterläden sind neu und grün gestrichen, genauso wie die Garage. Ein Dachdecker hat für neue Tonziegel gesorgt. Ein Fenster- und Türenbauer setzte die nach einem historischen Vorbild gestaltete Haustür mit speziellem Glas ein. Das Gebäude bekam seinen ursprünglichen Charakter zurück. Wozu auch der neue alte Bruchsteinsockel beiträgt. Verkleidet war er mit Marmor. Den hat der sieben Jahre alte Thore mit abgeschlagen – und darunter den Bruchstein entdeckt. Den Balken hätten die Güntners gern grün abgesetzt von der hellen Fassade. Das hätten sie tun können. Wie die Besitzer des Hauses gegenüber, wo mehrere Elemente blau abgesetzt sind. Es wäre aber nicht gefördert worden.

Über zehn Anträge ist noch nicht entschieden worden, weil die Beratung nicht abgeschlossen ist, Handwerksbetriebe Unterlagen einreichen müssen oder Abstimmungsbedarf besteht. Bisher reichte die Summe laut Regine Hannappel (Strategische Stadtentwicklung). Für die Fortsetzung über 2019 hinaus wird eine Aufstockung beantragt und im Etatentwurf für 2019 berücksichtigt.

<<<Quote von 56 Prozent

Dass über die Hälfte der Beratungen in Förderanträge mündet, ist für die Stadt ein gutes Ergebnis. Die Quote von 56 Prozent beurteilen die Beteiligten als „überdurchschnittlich hoch“.

Bis 2019 kommt die Stadt mit Landesförderung und städtischen Haushaltsmitteln aus. Danach beantragt sie eine Aufstockung.