hattingen. . Inge Berger: „Alle wollen den Treff, keiner die Verantwortung“. Pfarrer Polenske regt an, dafür einen Profi einzustellen.

„Alle wollen Kick, aber keiner will die Verantwortung übernehmen“, sagt Inge Berger. Deshalb lösen sich die „Hattinger im Unruhestand“ auf. Auch wenn viele Helfer weiterhin dabei wären, wenn jemand anderes nach Inge Bergers Rückzug von der Spitze das Zepter übernehmen würde. Pfarrer Udo Polenske – die evangelische Kirchengemeinde vermietet die Räume – schlägt für das Fortbestehen eines Angebots an der Augustastraße vor: „Dann muss man dafür einen Profi anstellen.“

Bürgermeister Dirk Glaser, der sich in den Räumen nicht nur die VHS, sondern auch Seniorenarbeit vorstellen kann, bekräftigt, dass seine Tür weiterhin offen steht.

Die Fragen ans Seniorenbüro, ob es einen Teil der Aktivitäten auffangen kann, wenn Kick aufhört, ob es sich als Ansprechpartner ansieht für Gruppen, die weitermachen möchten oder ob die Angebote völlig unterschiedlich sind, beantwortet die Pressestelle der Stadt. „Die Stadtverwaltung sieht sich nicht in der Lage das Freizeitangebot, das bislang von Kick betrieben worden ist, zu übernehmen oder auch nur ansatzweise selbst anzubieten“, erklärt Pressesprecher Thomas Griesohn-Pflieger.

Die Band BAM (Best Age Musicers)m die mehrmals im Kick aufgetreten ist, kommt zur letzten Veranstaltung.
Die Band BAM (Best Age Musicers)m die mehrmals im Kick aufgetreten ist, kommt zur letzten Veranstaltung.

„Um die möglicherweise wegfallende ehrenamtliche Arbeit in professionelle Hände zu legen, müsste Personal eingestellt werden“, sagt der Stadtsprecher. „Daran ist allerdings nicht zu denken. Das Seniorenbüro der Stadt hat nicht die Aufgabe, Freizeitangebote zu organisieren, sondern ist eine Beratungsstelle, die Menschen auf Hilfs- und Freizeitangebote hinweist. Hilfsbedürftige werden bei der Planung und Beantragung der Hilfsangebote unterstützt. Auch die Seniorenfeiern werden genutzt, um auf dieses Beratungsangebot hinzuweisen. Nach wie vor besteht die Möglichkeit, ehrenamtliche Freizeitangebote im Holschentor zu organisieren.“

15. Dezember ist Abschiedtag

Einige Gruppen aus dem Kick wollen im Holschentor weitermachen, bestätigt Andreas Gehrke von der Freiwilligenagentur, der die Räume des Bürgerzentrums verwaltet. Die Englischgruppe überlegt noch, ob der Termin passt. Stricken und Spielen soll dort weitergeführt werden. Andere wollen sich Welper aktiv anschließen. Für einzelne Gruppen könne immer noch ein Termin gesucht werden, sagt Gehrke. Auch wenn das Haus inzwischen sehr gut belegt ist.

Hildegard Reuter hat sich gern im Kick engagiert. Es drängt sie aber nicht, dort die Verantwortung zu übernehmen. Sie habe nicht die vielen Verbindungen, über die Inge Berger verfüge.

Die letzte große Veranstaltung wird also am Dienstag, 11. Dezember, um 15 Uhr an der Augustastraße stattfinden. Dann spielt die Mitmachband BAM (Best Aged Musicians) wieder gratis. Und am 15. Dezember von 11 bis 13 Uhr heißt es Abschied nehmen im Kick. Inge Berger ist „sehr traurig“ über die Entwicklung. Sie fürchtet, dass die in zehn Jahren auch die Vereine erfasst und die Auflösung weitergeht in der Gesellschaft.

Hintergrund zu Miete und Besucherzahl

Nach einer Zeit von drei Jahren (vorher zahlte die Stadt) bekommt der Treffpunkt Kick die Miete für die Räume an der Augustastraße 11 nur noch bis Ende des Jahres bezahlt.

Dann steigen nach der Stadt Hattingen auch die sieben Sponsoren aus. Die Zahl der Besucheran der Augustastraße steigerte sich von zunächst 2000 auf 7000 im Jahr.