. Geschäftsführer Jochen Winter bescheinigt dem Stadtverband wenig Nachwuchssorgen. Arbeiterwohlfahrt feiert Ehrenamtsgala mit 300 Gästen.
„Ich sehe die Hattinger Ortsvereine sehr gut aufgestellt“, sagt Jochen Winter, Geschäftsführer der Awo Ennepe-Ruhr. „Sie haben weniger Nachwuchssorgen im Vergleich zu anderen, sind recht aktiv und kreativ. Da passiert eine Menge.“ Hilfreich sei auch die Zusammenfassung in einem Stadtverband, die es sonst nur noch in Witten gibt. Kreativ ging es auch bei der 21. Ehrenamtsgala in Schwelm mit 300 Gästen aus 25 Ortsvereinen der Arbeiterwohlfahrt im Kreisgebiet zu.
Im Ibach-Haus genossen die Besucherinnen und Besucher eine Mischung aus politischen Reden, Beiträgen zur Bedeutung des sozialen Ehrenamtes, aber auch Theater und Musik mit Sketchen des Leo-Theaters zu Victor von Bülow. Alte Beatles-Hits interpretierten die vier Sängerinnen von Les Brünettes. Das Publikum klatschte dem A-capella-Frauenquartett begeistert Beifall.
Musik, Spaß und Ehrungen
Der Tag mit Musik, Spaß und Ehrungen soll aktive Ehrenamtler feiern, die in ihrer Freizeit anderen Menschen das Leben lebenswerter, leichter, weniger einsam gestalten durch ihre Besuche und Treffs, indem sie Trost und Zuspruch spenden, bei Basaren und Festen helfen.
Gut aufgestellt sieht Jochen Winter nicht nur die Ehrenamtlichen, die bei der inzwischen 21. Gala geehrt wurden, darunter auch zwei Hattingerinnen. Er hofft, dass es in Hattingen bald eine Baugenehmigung für die dann dritte Awo-Kita gibt, die am Rosenberg entstehen soll. Ein Unternehmen aus Soest wird sie in Holzbauweise errichten. Einen Vorläufer gibt es bereits in Ennepetal. Die Eröffnung ist zum nächsten Kitajahr geplant, was schon „sehr sportlich“ sei, so der Geschäftsführer. Gelingt es, einen Sponsor zu finden, dann soll auch das Dach begrünt werden.
In der Jugendarbeit zieht die Awo an einem Strang mit der Stadt bei den Schulbegleitern. Und auch eine Tagespflege für Senioren in Hattingen hat die Arbeiterwohlfahrt für den Unterbezirk Ennepe-Ruhr noch nicht zu den Akten gelegt, versichert Jochen Winter.
„Ehrenamtler mischen sich mit ihrer vielfältigen Arbeit in den Alltag ein“, sagte Festredner Michael Groß, Bundestagsabgeordneter aus Marl (SPD) und Kandidat für den Vorsitz des Präsidiums beim Awo-Bundesverband. Das sei in einer Zeit zunehmender Krisen und Konflikte von besonderer Bedeutung. Er betonte, schon Grundschulkinder sollten an Ehrenämter herangeführt werden.
Kreisvorsitzender René Röspel zog Parallelen zur Awo-Gründung vor 100 Jahren: „Auch damals gab es eine Bedrohung von ganz rechts und ganz links und man hat lange geglaubt, diese Zeit sei vorbei.“ Als Aufgabe der Awo als politischer Verband formulierte er, „mutig für eine freie und demokratische Ordnung einzutreten“.
<<<Zwei Hattingerinnen geehrt bei der Awo-Gala
Für 50-jährige Mitgliedschaft wurde Elke Bauer, stellvertretende Vorsitzende in Holthausen geehrt. Sie kassiert, auch beim Stadtverband, ist Reiseleiterin und „ein lustiger Vogel“.
Heike Fessel, seit 34 Jahren aktives Mitglied in Bredenscheid-Stüter, tanzt mit den Tanzmäusen und betreut Grundschulkinder bei Hausaufgaben.