Hattingen. . In Hattingen gerät die Schulentwicklungsplanung durcheinander. Der geplante Umzug der Realschule ins Schulzentrum soll ausgesetzt werden.

Seit September 2017 läuft der Betrieb des Berufskollegs Hattingen in gepachteten Räumen im Schulzentrum Holthausen. Grund: Das Kolleg an der Raabestraße muss beim Brandschutz nachbessern und wird gleichzeitig umfangreich saniert. Das wird nun zwei Jahre länger dauern als zunächst geplant. Der Ennepe-Ruhr-Kreis als Träger des Berufskollegs hat die Stadt Hattingen gebeten, den Pachtvertrag bis Ende April 2022 zu verlängern.

Kreis zahlt jährlich 356.760 Euro

Weil der Kreis die Räume im Schulzentrum für die Dauer der Verlegung des Kollegs mit viel Aufwand hergerichtet hat, würde ihn eine Ablehnung der Bitte hart treffen. Er müsste die Übergangslösung, die über die Kreisumlage finanziert wird, dann doppelt bezahlen. Grund genug für die Hattinger Stadtverwaltung, die Ratsgremien um Zustimmung zur Pachtverlängerung zu bitten. Der Kreis zahlt für die Nutzung an der Lindstockstraße jährlich 136.760 Euro Pacht und Nebenkosten in Höhe von 220.000 Euro.

Auf Entscheidung des Landes warten

Direkt betroffen ist von der Pachtverlängerung die Realschule Grünstraße. Sie soll ins Schulzentrum ziehen, wenn die Übergangslösung mit dem Berufskolleg beendet ist. Als Termin war der Start des Schuljahres 2020/2021 vorgesehen, wenn die vom Rat beschlossene Vierzügigkeit der Realschule gegeben sein wird. Das wäre dann nicht mehr möglich.

Vor diesem Hintergrund bittet die Verwaltung die Politik, nun auch die landespolitische Leitentscheidung zu „G 9“ in den Blick zu nehmen. Die Rückkehr zum neunjährigen Bildungsgang hat Auswirkungen auf Realschulen. Die Stadtspitze empfiehlt nun, den beschlossenen Umzug der Realschule Grünstraße so lange auszusetzen.