Hattingen. . Verwaltung will nicht resozialisierbare Personen von den anderen trennen und Nachtschlafplätze und eine Tageseinrichtung schaffen.
Die Stadt will Wohnungslose jetzt doch nicht in Containern unterbringen. „Das wäre zu teuer“, sagt Stefanie Berkermann, Leiterin der Abteilung Soziales und Wohnen der Stadt. Geplant ist vielmehr eine „Neukonzeption des Obdachlosenwesens“. Sie sieht vor, den Kreis nach resozialisierbaren und nicht resozialisierbaren Personen zu unterscheiden und in getrennten Häusern wohnen zu lassen, die noch geschaffen werden müssen.
Die Unterbringung von Wohnungslosen in einem Container war eigentlich beschlossene Sache. Er sollte stabiler sein und mehr aushalten als die für die Flüchtlinge und frühestens in diesem Winter zur Verfügung stehen. Diese Pläne sind jetzt hinfällig, wenn die Politik die neuen billigt.
Umbau an der Bochumer Straße
Diejenigen Personen, denen keine Chancen eingeräumt werden, sich mit Unterstützung wieder in die Gesellschaft integrieren zu können, sollen vorübergehend einen Nachtschlafplatz an der Werksstraße 40 bekommen, den sie tagsüber räumen müssen und der dann auf Waffen und Drogen untersucht wird. Nach Einschätzung der Stadt ist ein friedliches Zusammenleben aller angesichts der hohen Belegung und des Aggressionspotenzials nicht möglich. Im Moment hat die Stadt 22 Wohnungslose untergebracht. Bis auf zwei Plätze sind alle belegt.
Das Gebäude Werksstraße kommt bei den Zukunftsplänen wieder ins Spiel, weil kein anderes Haus zur Verfügung steht, aber akuter Handlungsbedarf besteht. Es soll „unter dem Einsatz geringster finanzieller Mittel umgebaut und mit minimalem Aufwand so instandgesetzt werden, dass die Voraussetzungen für die Unterbringung von Obdachlosen für einen Übergangszeitraum bis zur tatsächlichen Aufgabe des Gebäudes erfüllt werden können.“ Die Kosten veranschlagt die Verwaltung mit 100.000 Euro. Hinzu kommen 35.000 für einen Sicherheitsdienst in der Nachtzeit von 18 bis 6 Uhr und 15.000 Euro für die Reinigung am Tag.
Durch einen zusätzlichen Ordner des Sicherheitsdienstes und Eingangskontrollen will die Stadt einen Überblick bekommen, wer sich im Gebäude aufhält, und bei Gefahr schnell reagieren können, um die Sicherheit zu verbessern.
Trainingswohnungen für sechs Personen
Ein Fragezeichen bezüglich der Kosten steht noch hinter der Tageseinrichtung mit Duschen, Waschmöglichkeiten, Getränken und warmer Mahlzeit gegen kleines Geld, weil es noch kein Gebäude gibt und noch nicht klar ist, ob eines gebaut oder gemietet wird.
In Trainingswohnungen und mit Unterstützung von Sozialarbeitern sollen die anderen Personen wieder Fuß fassen. Die Stadt plant, das Haus an der Bochumer Straße für 300.000 Euro umzubauen, in dem dann bis zu sechs Personen wohnen könnten.
<<<Thema im Gesundheits- und im Bauausschuss
Der Sozial- und Gesundheitsausschuss beschäftigt sich am Mittwoch, 14. November, mit dem Thema. Das Gremium trifft sich um 17 Uhr öffentlich im großen Rathaussitzungssaal.
Außerdem diskutiert der Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss am 22. November über das neue Obdachlosenkonzept der Stadtverwaltung.