Hattingen. . Mit einem kleinen Funkimpuls geht die städtische Beleuchtung abends pünktlich an und morgens wieder aus. 60 Prozent Energieeinsparung durch LED.
Hattingen ist etwas Besonderes. Die Menschen, die in der Stadt der Fachwerkhäuser leben, wissen das schon lange. Aber auch in Bezug auf Laternen ist Hattingen eine Besonderheit. Denn Eigentümerin ist nicht die Stadt, sondern der Stromversorger AVU. Er ist Herr über den Dämmerungsschalter, der in Gevelsberg auf dem Verwaltungsgebäude thront .
„Dieser Lichtfänger löst bei Einsatz der Dämmerung einen Funkimpuls aus, der dafür sorgt, dass in Hattingen die Lichter abends an-, und beim Morgengrauen wieder ausgehen“, beschreibt Jörg Prostka, Pressesprecher der AVU, das Sicherungskonzept.
Zusätzlich gibt es einen Leuchtstundenkalender
„Aber“, sagt Prostka, „deutsche Ingenieure überlassen nichts dem Zufall. Es gibt noch eine Sicherung, die für reibungsloses An- und Ausgehen des Lichts sorgt, sollte mal etwas nicht so funktionieren wie vorgesehen.“ Da gibt es noch Reservezeiten und einen Leuchtstundenkalender, bei dem für jeden Monat konkrete Zeiten hinterlegt sind. „Für die zweite Oktoberhälfte, zum Beispiel, noch während der Sommerzeit, müssen die Laternen von 20.45 Uhr bis 7.45 hell sein“, erklärt der Pressesprecher. Als dritte Sicherung hält die AVU noch den Bereitschaftsdienst vor. Der fährt bei Problemen raus in die Straßen, wenn zum Beispiel ein ganzer Straßenzug plötzlich im Dunkeln versinkt. „Vor Ort gibt es Schaltkästen, an denen die Fachleute Reparaturen vornehmen können.“ Natürlich sei nicht gleich immer ein ganzer Straßenzug betroffen.
LED-Leuchten ersetzen herkömmliche
Wenn beispielsweise ein Autofahrer gegen eine Laterne fahre und das Leuchtmittel zerstört werde, könne es auch schon einmal nur eine einzelne Laterne betreffen, die dunkel bleibe. „Da ist dann die AVU Netz GmbH zuständig. Von den 450 Mitarbeitern, die das Unternehmen insgesamt beschäftigt hat, arbeiten ungefähr 280 bei der hundertprozentigen Tochter der AVU.“ Obwohl die Stadt Hattingen nicht Eigentümerin der Laternen sei, würden die Wartungszeiten natürlich mit der Stadt abgesprochen. Wo immer es möglich ist, werden mittlerweile LED-Leuchten in den 6296 Laternen (Stand 2015) eingesetzt, weil sie energieeffizient sind. Bereits in der ersten Jahreshälfte 2014 hat die AVU 145 Kugelleuchten durch 130 LED-Leuchten ausgetauscht. „Die Investitionen sinken dadurch“, so die AVU, „und es bringt deutliche Einsparungen beim Energieverbrauch und bei den Kosten.“ Man rechne mit einem sinkenden Energieverbrauch von über 60 Prozent.