Hattingen. . In der Ausstellung „Begegnungen“ des Bergischen Künstlerbundes treffen Aphorismen auf Kunst. Alle Künstler haben ihr Handwerk gelernt.

Begegnungen finden ständig statt - mit Menschen, Dingen, Situationen. So wurde das Motto für eine Ausstellung im Stadtmuseum in Blankenstein auch genauso gewählt, weil das Leben aus Interaktionen besteht. „Die Brücke der Begegnung heißt Entgegenkommen“, sagt Aphoristiker Alfred Rademacher.

Wie unterschiedlich das sein kann, zeigt die Ausstellung. „Begegnung - manchmal als Kommunikation, durchaus auch in ihren heutigen Formen, die das persönliche Begegnen überflüssig zu machen scheinen, manchmal als Meditation in und mit der eigenen Innenwelt oder ganz klassisch als soziale Interaktion“, erklärt Museumsleiterin Gudrun Schwarzer.

Kunst zu Aphorismen

Zum ersten Mal stellt der Bergische Künstlerbund im Hattinger Museum aus. „Das ist neu für uns, denn normalerweise sind wir viel draußen“, schildert Steinbildhauerin Ute Küppersbusch die Situation der 13 Künsterinnen und Künstler, deren Werke man bis zum 27. Januar sehen kann. „Allerdings nicht zwischen Weihnachten und Neujahr, denn da hat das Museum geschlossen“, sagt die Museumsleiterin.

Einen ganz dicken Packen Papier bekamen vor ungefähr einem Jahr die Künstler in die Hand. Einen Berg mit Aphorismen, zu denen sich die ganz unterschiedlich arbeitenden Personen Passendes überlegen konnten.

Elefanten am Wasserloch

„Wir mussten uns erst durch den Papierberg wühlen und sehen, was an Kunst zu einem Aphorismus passt“, räumt Uwe Dreyer ein. So entstanden bei ihm ganz neue Werke, während bei Herbert Siemandel-Feldmann Kunst zum Thema „Begegnungen“ schon vorhanden war. „Ich war mehrfach in Afrika und habe dort fantastische Szenen erlebt. Zum Beispiel in einem Nationalpark, wo ich eine Elefantenherde gesehen habe, die sich an einem Wasserloch aufhielt. Da gab es abgestandenes Wasser und ganz frisches, das aus einem kleinen Loch sprudelte.“

Zwei der grauen Riesen hätten abwechselnd ihren Rüssel ins Wasserloch gesteckt, eine faszinierende Begegnung der ganz besonderen Art. Das hatte er in Fotos festgehalten und sie jetzt in großformatige Bilder umgesetzt.

Keine Hobbykünstler

Ute Küppersbuch erklärt, dass der Künstlerbund keine Gruppe von Hobbykünstlern ist. „Unser Anspruch ist es, Personen aufzunehmen, die Kunst studiert oder eine künstlerische Ausbildung haben. Sie selbst ist Kunst- und Musiklehrerin an einer Grundschule und hat somit täglich genügend Begegnungen mit (kleinen) Menschen.

Sie ist gespannt, wie die Besucher auf ihre Kunstwerke reagieren, ob sie ehrfürchtig vor ihnen stehen oder zum Beispiel mit den hunderten von bunten Kronkorken auf einem Tisch spielen werden. Sieben Stühle hat sie um einen Tisch gestellt (Schneewittchen lässt grüßen) auf einem achten Stuhl liegt ein Buch, in das man seine Gedanken zu der Ausstellung hineinschreiben kann.

>>> Ausstellungseröffnung mit Musikbegleitung

Eröffnet wird die Austellung „Begegnungen“ des Bergischen Künstlerbundes e.V. am Freitag, 26. Oktober um 19 Uhr im Stadtmuseum, Marktplatz 1-3.

Über „Aphoristisches zu Begegnungen“ wird Dr. Jürgen Wilbert vom Deutschen Aphorismus-Archiv sprechen, die musikalische Begleitung haben Horst Prehn und Michael Schmidt.