Hattingen. . Vor 20 Jahren kam der erste Band von Joanne K. Rowlings Harry-Potter-Romanen in Deutschland auf den Markt. In Hattingen wurde das gefeiert.

Jungen und Mädchen mit Zauberstäben, Stofftiereulen und schwarzen Umhängen machten sich gestern Nachmittag auf den Weg in die Stadtbibliothek. Ein Anblick, der den einen oder anderen an die späten 1990er-Jahre erinnert haben könnte, als das Harry-Potter-Fieber von Großbritannien nach Deutschland schwappte.

Mittlerweile liest die dritte Generation von Kindern und Jugendlichen die abenteuerlichen Geschichten des Zauberschülers Harry Potter. In der Stadtbibliothek feierten die Fans gemeinsam den zwanzigsten Geburtstag der Harry-Potter-Veröffentlichung, indem der Veranstaltungsort kurzerhand in das Zauberinternat Hogwarts verwandelt wurde. Ein guter Moment um die Fans nach den Gründen der Faszination für Harry Potter zu fragen.

Jung und Alt sind Potter-Fans

Susanne Scholz (56) ist Mitarbeiterin der Stadtbibliothek und erinnert sich noch gut daran, wie sie damals mit ihrem neunjährigen Sohn zum Harry-Potter-Fan wurde. „Das war damals einfach was ganz anderes als die Bücher vorher. Ich finde es klasse, dass die Romane auch Kinder zum Lesen verleiten, die sonst nicht so gerne Bücher in die Hand nehmen.“ Selbst zwanzig Jahre nach dem ersten Band begeistern sich immer wieder Kinder und Jugendliche für Harry Potter. „Mittlerweile wird die Begeisterung für die Bücher vermutlich von den Eltern an die Kinder weitergegeben.“

An verschiedenen Stationen entdeckten die Kinder die Welt des Zauberschülers Harry Potter.
An verschiedenen Stationen entdeckten die Kinder die Welt des Zauberschülers Harry Potter. © Fischer

Oder vom großen Bruder an den jüngeren. So war es bei Paul (14). Wann genau er zum Fan wurde, weiß er nicht mehr. „So mit sieben habe ich immer mal wieder was davon gehört durch meinen Bruder. Ich glaube mit acht bin ich dann zum Fan geworden.“ Paul hört vor allem die Hörspiele, die Rufus Beck eingesprochen hat. „Die sind super. Und wenn man sie zum fünften Mal hört, fallen einem immer wieder neue Verbindungen auf und man merkt wie gut die Geschichte erzählt ist.“ Die Filme mag er indes nicht so gerne. „Die ersten drei Teile sind gut, aber danach ist der Inhalt zu flach erzählt und reicht nicht an die Bücher ran.“

Filme oder Bücher

Das sieht Fabian (9) anders: „Die Filme sind viel cooler als die Bücher.“ Obwohl sie erst ab zwölf Jahren freigegeben sind, habe er schon alle gesehen, sich aber auch ein bisschen gegruselt. „Die Stelle im zweiten Teil mit dem Basilisken ist unheimlich“, erinnert er sich.

Mia Lotta (13) durfte die Filme erst mit zehn Jahren gucken. „Das erste Buch habe ich mit sieben gelesen, den zweiten Teil mit neun.“ Sie mag vor allem Hermine Granger; ein bisschen sei sie auch ein Vorbild. Im vergangenen Sommer war sie sogar in den Harry-Potter-Studios in England.