Hattingen. Sängervereinigung begeistert beim Herbstkonzert in Winz-Baak. Zum Gastauftritt ist der Gemischte Polizeichor aus Finsterwalde angereist.

„Wisst Ihr eigentlich, warum Ihr hier seid?“ Mit dieser Frage wendet sich Pfarrer Bodo Steinhauer an das Publikum. „Es ist doch so schönes Wetter draußen.“ Er macht eine kurze Pause. „Falls nicht, liefern wir Euch jetzt einen Grund, warum es sich gelohnt hat.“ Dann stimmt der Männerchor der Hattinger Sängervereinigung sein erstes Lied an. Der veranstaltet mit vier weiteren Chören sein Herbstkonzert in der evangelischen Kirche in Winz-Baak. Ehrengast: Der gemischte Polizeichor aus Finsterwalde.

Zu Beginn bringen Chor und Zuschauer dem Pfarrer erst einmal ein Ständchen, denn der hatte vor kurzem Geburtstag. „Viel Glück und viel Segen“ klingt in dieser spontanen Version besonders gut. Dan beginnt das eigentliche Programm – mit einem Klassiker. Dem Kuckucks-Lied verleihen die Hattinger Sänger eine ganz neue Dramatik. Die Sopran- und Alt-Stimmen wechseln sich ab und erklingen dann gemeinsam im Refrain.

Freundschaft startete im Jahr 2015

Auch die Stellvertretende Bürgermeisterin Margret Melsa hat ihren Auftritt. Sie kündigt die nächsten Stücke an, verspricht eine „musikalische Reise, so abwechslungsreich und farbenfroh wie der Herbst“. Gregor Brück dirigiert den Männerchor, der gemeinsam mit dem RWE Chor Winz-Baak auftritt, souverän von einem Stück zum nächsten.

Dann machen die Sänger Platz für die Gäste aus Finsterwalde. Seit 2015 sind die Chöre eng miteinander befreundet. Kennengelernt haben sich die Musiker auf dem Finsterwalder Sängerfest. Nun sind sie zum Gegenbesuch in Hattingen. „Singen bedeutet für mich frei zu sein. Die Seele baumeln zu lassen“, erzählt Evelyn Kuhla (60). Ähnlich sieht das Elke Bolze (64). Schon die Gründung hat sie miterlebt und ist seit 30 Jahren mit Leidenschaft dabei. „Singen gehört für mich zum Leben dazu. Das war schon immer so und wird auch immer so sein.“

Repertoire an Volksliedern ausgeschöpft

Auch die Ehrengäste schöpfen ihr Repertoire an Volksliedern aus. „Kein schöner Land in dieser Zeit“, singen sie. Schließlich setzt sich Chorleiterin Monique Fritsche ans Klavier. Sie stimmt eine ruhige, besinnliche Melodie an. Die Finsterwalder singen von Hoffnung, Freude und von Zuversicht. Mal ertönen nur die männlichen Stimmen, mal nur die weiblichen und mal singen sie im Kanon. Kurz drauf wird die Musik schneller und beschwingter, die Zuschauer klatschen im Takt und stimmen schließlich mit ein. „Der Herr schenkt uns zum glücklich sein, Wochenend’ und Sonnenschein.“ Als Zugabe singt der Polizeichor „Wir sind die Finsterwalder, wir würden sterben für den Gesang“ – ganz getreu dem Motto des Chores: „Singen, bis die Seele leuchtet“.