hattingen. . Die Stadt sieht keinen Spielraum, das Gebäude im Ortsteil zu erhalten.Die Verwaltung hält einen Rückbau mit einer Sondergenehmigung für möglich.
Die Stadt hat keine Interessenten, die das ehemalige Amtshaus Welper kaufen möchten. Das bestätigt Sprecher Thomas Griesohn-Pflieger gegenüber der WAZ. Er sieht für die Stadt keine Chance und keinen Spielraum, das Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, zu erhalten – „wenn nicht jemand kommt und einen Millionenbetrag hinlegt“. Mit Sondergenehmigung sei auch ein Rückbau möglich.
Und, so Griesohn-Pflieger weiter: „Es gibt nach wie vor den Beschluss, dass das Gebäude verkauft werden soll“. Ulrich Möller von der Gebäudewirtschaft ist unterdessen zuversichtlich, das Objekt verkaufen zu können, wenn es auf den freien Markt käme. Er ergänzt aber: „Es gibt noch keinen formalen Aufgabebeschluss aus der Politik für das Amtshaus“.
Gartenstadt hat Akte geschlossen
Ferner fehle der Bewilligungsbescheid für Fördermittel für einen neuen Bürgertreff An der Hunsebeck. Derzeit ist der Bürgertreff im alten Amtshaus untergebracht.
Vor eineinhalb Jahren hat die Gartenstadt Hüttenau ihr Kaufangebot für das marode Gebäude zurückgezogen. Für Geschäftsführer Roland Himmel „ist die Akte geschlossen“. Er plant auch nicht, sie wieder zu öffnen – „wir investieren in andere Dinge“.
Auch die Awo, die Mieter der Gartenstadt sein wollte, hat sich „von dem Projekt verabschiedet“. Nicht verabschiedet hat sich Jochen Winter, Geschäftsführer der Awo im Unterbezirk Ennepe-Ruhr, jedoch von einer Tagespflege in Welper. „Das wollen wir gerne im Ortsteil machen. Wir betreiben ja auch schon eine Tagespflege in Sprockhövel.“
Eine Frauen-Initiative mit Martina Kampmann, Ingrid Berkermann, Gabriele von Scheidt und Sylvia Zimmermann will keine Konkurrenz aufbauen zum neuen Bürgertreff, der an der Hunsebeck gebaut werden soll, sondern „das Wahrzeichen für den Ortsteil erhalten. Das erhalten, was zu Welper gehört.“ Sie setzen sich für das Haus – „ein Metzendorf“ – ein und bemängeln: „Für den Bürger wird nicht transparent, was mit dem Gebäude passiert.“
Die Gebäudewirtschaft hat schon von 2006 bis 2008 für das NKF, das Neue Kommunale Finanzmanagement, Gebäude bewertet. Wie viel die Stadt für das alte Amtshaus haben wollte, sagt Ulrich Möller nicht, um mögliche Angebote in der Zukunft nicht zu drücken. Es würde später öffentlich ausgeschrieben und im Immobilienscout angeboten. Erfahrungen mit Verkäufen an der alten Feuerwache und der Schule St. Georg zeigten aber, dass der Verkaufserlös höher war als prognostiziert. „Außerdem schreiben wir die Gebäude jedes Jahr ab.“
Wert städtischer Gebäude wurde geschätzt
Die Stadt hat in den Jahren 2006 bis 2008 im Zug der Umstellung auf das Neue Kommunale Finanzmanagement ihre Gebäude geschätzt.Durch Abschreibungen verändert sich der Bilanzwert im Lauf der Jahre. Verkäufe laufen gut, sagt Ulrich Möller, Leiter des Fachbereichs Gebäudewirtschaft der Stadt.