Hattingen. . Das achte Treffen beschäftigt sich mit dem Aphorismus im Dialog. Von 1. bis 3. November geht es um Selfies, Werbung, den öffentlichen Raum.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass das Publikum am Ende sich selbst begegnet: „Immer ich“, lockt Ingo Börchers mit seinem neuen Kabarettprogramm im Rahmen des Internationalen Aphoristikertreffens. Und fährt Selfies und Fitness-Studio zur Selbstoptimierung für die Hattinger auf. Diese Begegnung ist beileibe nicht die einzige, um die sich die drei Tage vom 1. bis 3. November drehen werden. Jürgen Wilbert und Friedemann Spicker bieten im Verbund mit anderen Aphoristikern viele Formen und Spielarten der Begegnung auf.

Kollegialer Austausch

So wird es um Spielarten des Aphoristischen im öffentlichen Raum ebenso gehen wie um Aphoristisches in Werbesprüchen. Dazu gibt es aphoristische Begegnungen eines Kritikers, Kurzberichte, kollegialen Austausch in Arbeitsgruppen. „Wir haben so viele Themen gehabt, besonders greifbare“, sagt Jürgen Wilbert im Rückblick auf den Start im Jahr 2004 und die Jahre danach. „Ich hätte selbst nicht gedacht, dass das Aphoristikertreffen zur Tradition wird alle zwei Jahre, sagt der Vorsitzende des Deutschen Aphorismus-Archivs.

Wie viele noch kommen? „Bei hundert hör’ ich auf, habe ich immer gesagt“, schmunzelt Wilbert. Damit meint der 73-Jährige aber weder seinen Geburtstag noch das hundertste Aphoristikertreffen, sondern die Zahl der Mitglieder des Fördervereins, die jetzt bei mehr als 90 liegt. Demnächst soll sie die Hundertermarke erreichen.

Oktober-Termin an der Waldstraße

Ans Aufhören denkt in Wirklichkeit niemand, vielmehr freuen sich alle Beteiligten auf die achte Auflage des Treffens. Solange es auch Fördermittel der Stadt und des EN-Kreises gibt und Liebhaber der kleinen Gattung, geht’s weiter. Stellvertretender Vorsitzender Friedemann Spicker verspricht: „Wir bilden alle Facetten ab“. Aphoristiker und Gäste, die ebenfalls einzelne Veranstaltungen besuchen können, würden allen Formen des Aphorismus begegnen.

Eine Begegnung gestaltet sich in diesem Jahr etwas schwierig. Die Lesungen in Hattinger Schulen sind nicht so einfach umzusetzen. Donnerstag ist Feiertag mit Allerheiligen, Freitag Brückentag. Der Tag, der sonst für Aktionen mit Schülern genutzt wurde, fällt flach. Am Gymnasium Waldstraße soll die Lesung in der letzten Oktoberwoche stattfinden. Während der Abend mit Ingo Börchers am 2. November 14 Euro Eintritt kostet, ist die Lesung von zwölf bis 15 aphoristischen Texten am Donnerstag mit musikalischer Begleitung des Gitarrenduos Weimer Sisters frei. Thomas Mögingers Sicht aufs Gesamtthema: „Begegnungen mit dem Schicksal werden in Haaresbreiten gemessen.“

<<<Lesung zum Auftakt im Museum

20 Aphoristikerinnen und Aphoristiker lesen am Donnerstag, 1. November, um 19.30 Uhr im Seminarraum des Museums Blankenstein. Dort klingen die drei Tage auch aus am 3. November. Und im Museum, Marktplatz 4, gibt es auch Karten für den Kabarettabend mit Ingo Börchers am 2. November um 20 Uhr.