Hattingen. WAZ-Aktion „Wer bietet mehr?“ Liliane Zuuring legt mit 35 Paar Schuhen und Stiefeln vor. Jetzt sind Leser am Zug: Wer hat mehr Schuhe im Schrank?
35 Paar Schuhe stehen bei mir in Flur und Keller. Die gehören nicht etwa der fünfköpfigen Familie zusammen – sondern alleine mir.
Hosen zu kaufen, ist mir ein Gräuel. Der Schuherwerb hingegen ist reinstes Vergnügen für mich. Und anders als bei Klamotten, bei denen ich so manchen Kauf aus den 1980er Jahren nicht mehr verstehen kann, ist mir bei Schuhen bis heute kein Paar peinlich. Im Gegenteil: Jedes Paar trage ich immer noch gern. Und verbinde mit vielen eine Geschichte.
Eltern schenkten das erste Paar Stiefel
Mein erstes Paar lange Stiefel beispielsweise, das hat mir mein Papa noch während des Studiums geschenkt – obwohl Mama schimpfte, dass man Schuhe nicht verschenke, denn der Beschenkte laufe sonst damit davon. Ich wohne heute wenige Häuser von meinen Eltern entfernt. So viel zum Aberglauben.
Ein absolutes Lieblingspaar sind die Cowboystiefel. Einst besaß ich ein braunes Paar. Dafür konnte man sogar Sporen und so ein Zeug kaufen. Das aber, ich schwöre, hatte ich nicht. Jedenfalls ging das Paar mit mir durch alle Jahreszeiten und alle Witterungen – selbst dem salzigen Meerwasser hielt es bei Spaziergängen stand und die Füße trocken. Bequem ist es auch. Überhaupt: Ich mag’s, wenn Schuhe vorne spitz zulaufen.
Absätze wurden im Laufe der Jahre flacher
Im Laufe der Jahre allerdings sind die Absätze flacher geworden. Warum? Ich habe drei gute Gründe: Fabio (11), Rico (8) und Lelio (6). Laufen Sie mal hinter agilen Söhnen her, die sich einen Spaß daraus machen, sich fangen zu lassen . . . . das hält der spitzeste, noch so gut befestigte Absatz nicht aus. Und meine Füße auch nicht. Also trage ich heute auch so etwas wie Antistress-Schuhe – aber dann gerne auch mit Nieten oder in auffälligen Farben. Und welch’ Glück, wenn ich ein heiß geliebtes, aber definitiv nicht mehr reparabeles Paar Schuhe erneut entdecke – das wird dann gleich unanprobiert in der bekannten Größe gekauft.
Über die spricht man ja wie übers Alter eigentlich nicht (gern) – aber ich mache mal eine Ausnahme und sage es trotzdem: 41. Meistens. Und inzwischen. Denn irgendwie sind im Laufe der Jahre die Füße länger geworden. Plattgelatscht vermutlich bei Hundespaziergängen.
Der Schuhpflege erbarmt sich oft der Vater
Sei’s drum. Mit der Pflege der lieben Schuhe habe ich es nicht so. Meistens ist es mein Vater, den der Dreck irgendwann so nervt, dass er – manchmal auch animiert von meiner Mutter – zum Schuhputzzeug greift. Imprägnierarbeiten mache ich aber gelegentlich selbst.
Hohe Stiefel sind übrigens Kaschier-Könige und stehen darum hoch in meiner Gunst. Denn die meisten Hosen sind mir schlicht zu kurz. Viele Läden haben die langen Längen nicht vorrätig – und verspüre keine Lust, sie zu bestellen. Wer merkt denn schon in Stiefeln, ob ich beim Beinkleid Hochwasser habe?
Farbliche Abwechslung ist nicht gewünscht
Die meisten meiner Schuhe sind schwarz, rot – oder auch mal braun. Ein Paar goldene Schuhe trug ich bei der standesamtlichen Trauung. Lediglich ein Paar Schuhe kam nur ein einziges Mal zum Einsatz: Das von der kirchlichen Trauung. Cremefarben passt nämlich ansonsten einfach so gar nicht in mein Schuhbeuteschema.
So können Sie mitmachen bei der Aktion
So können Sie mitmachen: Nun, liebe Leser, sind Sie dran: Wer bietet mehr Schuhe im heimischen Schrank? Bestimmt verbinden Sie mit manchem Schuh besondere Erinnerungen an den Kauf oder an die Gelegenheit, zu der Sie das gute Paar getragen haben. Was ist Ihre Schuh-Geschichte? Schicken Sie uns Ihre Schuhzahl mit der dazugehörigen Lieblingsgeschichte. Sie können eine E-Mail schicken an redaktion.hattingen@waz.de. Gern können Sie bereits die dazugehörigen Bilder in möglichst hoher Auflösung mitschicken. Sie können aber auch telefonisch mitmachen: Telefon 02324 5002 - 27.