hattingen. . Mütter und Kinder lernen in Kita Schreys Gasse beim Rucksack-Projekt.

„Mein Deutsch ist nicht so gut, was mach’ ich, wenn mich jemand etwas fragt?“ Saniye Zengin weiß, dass die Hemmschwelle der Mütter oft größer ist als die der Kinder vor dem Rucksackprojekt. Die dreifache Mutter ist deshalb die einzige, die zum Pressetermin in die Kita Schreys Gasse gekommen ist, um zu berichten, wie begeistert ihre Tochter von dem Projekt ist.

Sie hat gleich jede Menge Ausmalblätter mit nach Hause genommen. Im September hat sich die Kita Schreys Gasse für zunächst ein Jahr eingeklinkt in das Sprach- und Bildungsprogramm, das in den Niederlanden entwickelt wurde und sowohl Kinder mit Einwanderungsgeschichte als auch ihre Eltern fördert. „Ohne die Unterstützung des Kinderschutzbundes hätten wir es nicht geschafft“, sagt Andrea Nitsch-Westen, die Leiterin der Kita.

Betrachten die Lernmateialien mit den Kindern: Elternbegleiterin Melek Mulaj (Mitte), Mutter Saniye Zengin (l), Birgit Antonius vom Integrationszentrum (hinten 2.v.l.). daneben Christa Heinbruch vom Kinderschutzbund und Kita-Leiterin Andrea Nitsch-Westen(hinten rechts).
Betrachten die Lernmateialien mit den Kindern: Elternbegleiterin Melek Mulaj (Mitte), Mutter Saniye Zengin (l), Birgit Antonius vom Integrationszentrum (hinten 2.v.l.). daneben Christa Heinbruch vom Kinderschutzbund und Kita-Leiterin Andrea Nitsch-Westen(hinten rechts). © Barbara Zabka

Insgesamt beteiligen sich sieben Mütter. Da auch welche dabei sind, die noch ein Kind stillen, freuen sie sich, unter sich zu sein, weil sie über manche Themen ganz anders reden können. Sollten Väter mitarbeiten wollen, sind sie aber willkommen. Die Gruppe ist offen für weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

In der Grundschule Heggerfeld, wo das Rucksackprojekt seit 2013 läuft, hat es auch klein mit einer Gruppe angefangen, inzwischen sind es zwei. Viele Jungen und Mädchen aus der Kita wechseln zu dieser Grundschule. Mulaj Melek begleitet die Eltern in Kita und Grundschule.

Birgit Antonius vom Kommunalen Integrationszentrum fände es optimal, wenn Familien drei Jahre in der Kita und vier in der Grundschule unterstützt werden könnten und ein, zwei Jahre in der weiterführenden Schule. Sie freut sich aber auch über kleinere Schritte wie die Unterstützung vom Land und mehr Standorte. Ohne Sponsoren allerdings geht es trotzdem nicht, damit Kinder mit der Raupe Nimmersatt lernen und beispielsweise Obst und Gemüse themenbezogen kennen lernen können. Mit Schulkindern wurden beispielsweise die Altstadt-Fachwerkhäuser besucht.