Hattingen. . Das Vogelfestival mit dem Tag der offenen Tür war für Thorsten Kestner von der Hattinger Vogelpflegestation Paasmühle ein Erfolg.
Das Vogelfestival fand dieses Mal an der Paasmühle statt. Deren Chef Thorsten Kestner nutzte es auch für einen Tag der offenen Tür in der Vogelpflegestation. Mit WAZ-Mitarbeiterin Lydia Heuser sprach er über die ehrenamtliche Arbeit.
Welche Bilanz ziehen Sie vom Tag der offenen Tür?
Kestner: Es war das erste Mal, dass wir einen Tag der offenen Tür veranstaltet haben. Sonst richten wir das Vogelfestival am Kemnader See aus, aber diesmal mussten wir umplanen, weil es sonst zu teuer geworden wäre. Die Besucher haben sich super verhalten und waren begeistert von den Greifvögeln und der Flugschau.
Haben Sie die Tiere der Station fliegen lassen?
Nein, mit unseren Patienten geht das nicht. Das sind Wildtiere, die kann man Kindern nicht auf den Arm setzen. Die Greifvogelstation Hellenthal ist mit ihren Show-Vögeln zu Gast gewesen und war ein echter Publikumsliebling.
Hatten Sie schon seltene Vogelarten zur Pflege in der Paasmühle?
„Selten“ ist ein relativer Begriff. Eulen und Greifvögel hat sonst sicherlich niemand zu Hause. Hier auf dem Gelände der Greifvogelstation sind sie aber häufige Patienten. Wir hatten mal einen Pelikan, der aus einem Zoo ausgebrochen war, und einen Basstölpel, der von seinem eigentlichen Ausbreitungsgebiet, der Nordseeküste, bis nach Süddeutschland geflogen ist – das sind dann Vögel, die in Hattingen eigentlich nicht heimisch sind und auch für uns seltene Gäste.
Wie lange bleiben die verletzten Tiere in der Regel bei Ihnen?
Sobald die Vögel gesund sind, werden sie freigelassen. Wir brauchen schließlich Platz für neue Patienten. Schwäne, die einen Angelhaken im Gefieder stecken haben, können wir schnell verarzten und gleich wieder fliegen lassen. Entenküken sind mit zehn Wochen erwachsen. Ein Uhu braucht hingegen anderthalb Jahre bis er groß ist und ausgewildert werden kann.
Was planen Sie für die Zukunft? Einen weiteren Tag offenen Tür?
Ob wir so eine Veranstaltung nächstes Jahr oder erst in zwei Jahren wieder machen, muss ich noch mit meinen Leuten besprechen. Auf dem Gelände verbessern wir aber andauernd etwas. Denn: Wer in der Reha ist, wird schneller gesund, wenn er sich wohlfühlt. Momentan bauen wir zum Beispiel an einer Wasservogelvoliere mit Wasserdurchlauf und einer Sumpfvogelvoliere für Schnepfen und Störche.