Hattingen. . Netcologne und Telekom haben ihren Netzausbau vorerst abgeschlossen. Derzeit wird über die Nutzung der Glasfaserleitungen verhandelt.

Die erste Etappe des Breitbandausbaus in Hattingen ist abgeschlossen. Netcologne wie auch die Telekom haben ihre Arbeiten beendet. Aktuell wird über die Nutzung der Glasfasernetze verhandelt.

Den größten Teil am Ausbau hatte der Telekommunikationsanbieter Netcologne. 22 800 Haushalte in Mitte, Blankenstein, Bredenscheid, Holthausen, Welper und Winz-Baak wurden seit dem vergangenen Jahr an das schnelle Internet angeschlossen. Derzeit zählt Netcologne 600 Kunden in Hattingen. „Davon haben 60 Prozent einen 100-Mbit/s-Anschluss, 30 Prozent 50 Mbit/s und zehn Prozent 25 Mbit/s. Der Trend geht eindeutig in Richtung der höheren Geschwindigkeiten“, sagt Sprecherin Verena Gummich. Sie erklärt: „Die maximale Geschwindigkeit, die in den Haushalten ankommt, ist abhängig von der Qualität und Leitungslänge der Kupferleitung.“ Die führt vom Glasfaserkabel über Verteilerkästen in die Haushalte.

Infrastruktur nutzen

In das Glasfasernetz können sich alle anderen Anbieter einmieten. Eine Kooperation mit der Telekom gibt es bereits, eine weitere sei geplant, so Gummich. Netcologne seinerseits will ab der ersten Jahreshälfte 2019 die von der Telekom erschlossenen Bereiche mitnutzen.

Die Telekom hat in Niederbonsfeld und Niederwenigern ausgebaut. Die Arbeiten sind abgeschlossen. „Wir stellen unser Netz jedem zur Verfügung. Jeder Anbieter kann sich einbuchen“, sagt Pressesprecher André Hofmann. Nicht über das Glasfasernetz, sondern das Festnetz nutzen unter anderem O2 und Vodafone in Hattingen die Infrastruktur der Telekom.

Einen Breitband-Anschluss über Glasfaser gibt es bei Vodafone nicht: „Fehlanzeige“, sagt Sprecher Volker Petendorf. „Das Kabelglasfasernetz von Unitymedia nutzt Vodafone in Hattingen noch nicht, da der Zusammenschluss der beiden Unternehmen zwar angekündigt, aber noch nicht vollzogen ist.“

Möglichkeiten außer Glasfaser

Allerdings sei eine Verbindung neben dem Festnetz auch mit LTE über den Mobilfunk möglich. Nicht erreicht werden die höchsten Geschwindigkeiten laut Vodafone-Übersicht an der Winzermarkstraße, rund um das Gebiet Am Homberg und rund um das Wodantal und Paasstraße sowie Felderbachstraße und Berger Weg.

Auch der Internetanbieter 1&1 arbeitet mit verschiedenen Partnern zusammen – unter anderem der Telekom und Netcologne. „Sobald in Hattingen schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten – zum Beispiel durch die neue Super-Vectoring Technologie – möglich sind, werden auch Kunden von 1&1 davon profitieren können“, kündigt Sprecherin Salomé Weber an.

Vor allem in den Randgebieten soll der Breitbandausbau weitergehen. Der Telekom-Sprecher: „Im Moment ist der Eigenausbau abgeschlossen, aber ich gehe von einem weiteren Ausbau aus, wenn die Fördermittel abgerufen werden.“

>>> Bund fördert weitere Anschlüsse

Der Abruf der Fördermittel des Bundes verzögert sich aufgrund bürokratischer Hindernisse, erklärte Ulrich Schilling, Breitbandbeauftragter der Kreises, kürzlich. 3798 Haushalte im EN-Kreis seien derzeit unterversorgt.

Die Förderhöchstsumme liegt bei 18 Millionen Euro. Baubeginn könnte im Frühjahr 2019 sein, stellte Schilling in Aussicht. Allerdings werde der Ausbau sich dann wohl bis zum Jahr 2021 hinziehen.