Hattingen. . Stefan Berenberg rät jedem zur Notfalldose für den Kühlschrank. Sie gibt dem Rettungsdienst Informationen zu Krankheiten und Kontaktpersonen.

Stefan Berenberg öffnet den Kühlschrank. Der ist prall gefüllt. Der DRK-Mann nimmt aber kein kühles Wasser für derzeit superheiße Zeiten heraus, sondern eine Notfalldose. Die enthält kein Getränk für den gesundheitlichen Notfall, sondern notwendige Informationen für Retter über Vorerkrankungen oder Allergien, wichtige Dokumente und Telefonnummern.

Der Vorteil: Rettungskräfte müssen nicht mehr zeitaufwendig nach Informationen suchen, sondern bekommen alles Notwendige griffbereit an einem festen Ort serviert. Das spart Zeit, die im Notfall besonders kostbar ist. Nach Erfahrung von Stefan Berenberg haben zwar immer mehr Menschen zu Hause einen Notfall- und Impfpass, einen Medikamentenplan oder eine Patientenverfügung. „Nur ist es für die Retter meist unmöglich herauszufinden, wo Notfalldaten in der Wohnung aufbewahrt werden.“

Aufkleber an der Kühlschranktür

Auf den Kühlschrank ist der Erfinder der Notfalldose gekommen, weil der in jedem Haushalt stehe. Die Notfalldose empfiehlt Stefan Berenberg wärmstens nicht nur alten Menschen, sondern auch Familien, möglichst jedem. „Ich habe zu Hause im Kühlschrank auch eine stehen“, sagt der Mitarbeiter des Roten Kreuzes. Ziel des Hausnotrufleiters ist es, dass der „Lebensretter aus dem Kühlschrank“ möglichst in jedem Haushalt dazugehört.

Die Dose enthält zwei Aufkleber und ein Infoblatt. Beim Ausfüllen der abgefragten Informationen ist das DRK behilflich.
Die Dose enthält zwei Aufkleber und ein Infoblatt. Beim Ausfüllen der abgefragten Informationen ist das DRK behilflich.

Fällt jemand von der Leiter, sei es neben dessen Versorgung auch wichtig zu wissen, ob etwa ein Kind von der Kita oder der Schule abgeholt werden muss, ein Haustier zu versorgen ist und welche Angehörigen verständigt werden müssen. Die Informationen könnten gerade jetzt in der Ferienzeit besonders wichtig werden, wenn Angehörige in Urlaub fahren, die sonst nach älteren Menschen schauen und sie unterstützen, jetzt aber in die Ferien fahren. Sie sollten sich kurzfristig noch eine Dose besorgen.

„Retter sollten wissen, ob jemand eine Herzerkrankung oder Asthma hat, Diabetiker ist oder einen Schlaganfall hatte“, sagt Berenberg. Besonders schnell müsse reagiert werden, wenn ein Patient blutverdünnende Mittel nimmt. Er hat es selbst im Hausnotrufdienst erlebt, wie lebenswichtig die Informationen aus der Notfalldose für zwei Beteiligte waren.

Dose kostet 2,50 Euro

Kunden des Hausnotrufdienstes bekommen die Dose gratis. Andere können sie für 2,50 Euro beim DRK an der Talstraße 22 kaufen. Im Preis inbegriffen sind zwei Aufkleber. Einer kommt an die Innenseite der Wohnungstür, der andere an die Außenseite des Kühlschranks. So sehen Rettungskräfte, wo sie Informationen bekommen.

200 Notfalldosen hat das DRK immer vorrätig. Etwa 350 hat es in einem guten halben Jahr schon verkauft. Wo immer Stefan Berenberg hinkommt, wirbt er für den „Lebensretter aus dem Kühlschrank“. Bei jedem Fest, bei jedem Einsatz ist er dabei. Denn bis alle Haushalte versorgt sind, ist noch einiges zu tun. „Das ist eine ganz wichtige Sache, die im Notfall Leben retten kann“, bekräftigt er.

Wo und wie die Notfalldose zu haben ist

Wer eine Notfalldose für die Kühlschranktür vom Deutschen Roten Kreuz haben möchte oder weitere Fragen dazu hat, kann sich an den DRK-Ortsverein Hattingen wenden.

Hausnotrufleiter Stefan Berenberg ist an der Talstraße 22 erreichbar, telefonisch unter der Nummer 02324 – 20 11 11 oder per Mail über hausnotruf @drk-hattingen.de.