hattingen. . Marienfeld, Stratmann und Lepper würden gerne in Blankenstein ausstellen.Die Leiterin will darauf zurückgreifen, wenn es ins Gesamtkonzept passt
Stephan Marienfeld, Egon Stratmann und Gereon Lepper würden gern ausstellen am Ort, an dem sie leben und dem sie sich verbunden fühlen. Sie senden eine Botschaft aus ans Stadtmuseum und seine Leiterin Gudrun Schwarzer: Wenn man uns Künstler ruft, sind wir da. In Ausstellungen sind Hattinger aber eher selten vertreten. Gudrun Schwarzer weiß nichts davon, dass sie gern öfter ausstellen würden.
Mottojahr 100 Jahre Bauhaus
Bei Lepper beschränkt sich die Verbundenheit zwar mehr auf Welper, wo der Düsseldorfer direkt neben dem Industriemuseum sein Atelier hat. Er würde aber gern im Stadtmuseum ausstellen gegen Übernahme von Transportkosten, Versicherung und für einen Katalog. Geeignete Objekte hat er. In Frankreich sind Zeichnungen entstanden, die Lepper hier auswertet. Der Ortsteil, in dem seine Werke entstehen – draußen sind welche auf dem Gelände zu sehen – hat es ihm angetan. „Damit identifiziere ich mich sehr stark.“ Die Menschen, die vor Jahrzehnten auf der Hütte gearbeitet haben, gehören dazu.
Es gab immer Zyklen, in denen er im Stadtmuseum ausgestellt hat, sagt Stephan Marienfeld. Und er würde es auch gern künftig tun, wenn man ihn fragt. Selbst wenn es sich nicht rechne. Der international bekannte Künstler ist auch mit Anerkennung und einem Katalog zufrieden, weil er sich seiner Heimatstadt „sehr verbunden“ fühlt. Es sei aber nicht an den Künstlern, beim Museum anzufragen. Allzuoft finde man Hattinger nicht unter den Künstlern, sagt Marienfeld.
Egon Stratmann hat schon im Stadtmuseum ausgestellt und kann sich gut vorstellen, das wieder zu tun, „wenn es in die Planung und ins Gesamtbild passt“. In die Planung hineinzureden, käme ihm nicht in den Sinn. Was er sich wünscht, ist eine Runde, um Interessen von Kollegen abzuklopfen.
Details fürs 2019 will Schwarzer noch nicht verraten. Nur so viel: Sie will versuchen, ein Mottojahr zu machen. 1919 hatte Walter Gropius in Weimar das Bauhaus als Schule für Kunst und Architektur gegründet. Hattinger seien immer mal wieder unter den Ausstellern, sagt sie. Es gebe Ausstellungen mit Hattinger Bezug (Nachkriegszeit). Gezeigt werden sollten aber auch Werke anderer Künstler. Und: „Es muss ins Gesamtkonzept passen.“
„Für immer blau...“: Ausstellung in Duisburg
Von 8. bis 30. September nimmt Gereon Lepper an einer Gruppenausstellung mit anderen bildenden Künstlern der Kunstsammlung Krohne in Duisburg teil.
Sie steht unter dem Motto „Für immer blau...“ und findet am Weidenweg 10 Freitag und Samstag von 17 bis 20 Uhr, Sonntag von 14 bis 18 Uhr statt.
Kommentar
Engagement nutzen und reden
Hattingen hat viel Kunst vorzuweisen, auch im öffentlichen Raum. Wem dort oder anderswo manches nicht gefällt, dem sei ruhig die Devise von Stephan Marienfeld unter die Nase gerieben. Er sagt: „Kunst muss im Weg stehen.“ Was auch ruhig mehr im übertragenen Sinn als nur räumlich ausgelegt werden darf. Anecken, zum Denken anregen, Diskussionen provozieren: Das ist wichtig.
Nichts im Weg stehen sollte allerdings der Kommunikation zwischen allen Beteiligten. Dass der Hattinger und andere Künstler sich anbieten, im Stadtmuseum auszustellen – ein schöneres Bekenntnis zu Hattingen kann sich eine Stadt eigentlich gar nicht wünschen. Zumal auch die Bereitschaft besteht, damit kein Geld verdienen zu wollen in Anbetracht der Kassenlage der Stadt. Nicht vergessen werden darf, dass auch die Kassenlage nicht jedes Künstlers vor Ort rosig aussieht. Auch wenn Hattinger nicht ständig bei Ausstellungen zum Zug kommen: Das künstlerische Engagement vor Ort sollte sich das Stadtmuseum auf jeden Fall warmhalten. Brigitte Ulitschka