Hattingen. . Die Hattinger Altstadtmusikanten gründeten sich in diesem Jahr. Alle sieben Mitglieder spielen bereits in anderen Gruppen.
Bayrische Blasmusik trifft Hattinger Altstadt: „Zillertaler Hochzeitsmarsch“, „Alte Kameraden“ und „Schneewalzer“ gehören bereits zum Repertoire der Hattinger Altstadtmusikanten. Seit Januar dieses Jahres machen die Musiker „zünftige, bayrische Blasmusik“, wie Baritonhornist Helmut Pleschke sagt. „Die Musik ist so schön locker und lustig, das ist einfach pure Herzensfreude beim Spielen“, sagt er. Bei so viel Spaß schunkeln bei Ländler, Marsch oder Walzer auch schon einmal die Musiker selbst mit.
Die Idee kam bei einem Auftritt auf dem Hattinger Weihnachtsmarkt. In der Pause kam die „zusammengewürfelte Mannschaft“ ins Gespräch. Jeder spielte schon in anderen Gruppen mit – Jazz, Posaunenchor, sinfonisches Blasorchester oder Feuerwehrkapelle. „Aber am liebsten würde ich richtige ‘Ufftata-Musik’ machen“, sagte einer – und traf damit den Nerv der anderen. Schließlich gab es so ein Musikangebot im Umkreis nicht.
Start mit fünf Musikern
Für das Projekt fanden sich fünf begeisterte Hobbymusiker. „Wir wollten erst einmal herausfinden, ob das überhaupt klappt“, sagt Pleschke. Nach gefundenem Probenraum und -termin stellte sich heraus: Es klappt sogar sehr gut. „Deswegen haben wir beschlossen weiterzumachen.“
Mittlerweile ergänzen die Gründerbesetzung aus zwei Trompeten, Klarinette, Baritonhorn und Basstrompete eine weitere Klarinette und ein Schlagzeug. Für die kleine Besetzung ist es schwierig Noten zu finden, schließlich muss das Stück auch noch gut klingen. Wenn es einmal keine passenden Noten für ein Stück gibt, arrangiert der Basstrompeter, der als musikalischer Kopf der Gruppe gilt, Stimmen dazu. Er hat auch die Version des Steigerliedes geschrieben, das die Gruppe, trotz Fokus auf bayrischer Musik, als Konzertabschluss zum Besten gibt.
Viel mehr Musiker dürften es nach Ansicht der Altstadtmusikanten aber nicht werden. „Wir wollen nicht zu groß werden, dann wird’s auch mit den Terminen schwierig.“ Zudem passe das spielerische Niveau und die Chemie untereinander extrem gut. Auch wenn alle Mitglieder schon in drei bis vier anderen Kapellen aus dem Umkreis mitspielen, freue sich jeder auf die gemeinsame Mittwochsprobe. „Einige sind sogar schon eine halbe Stunde zu früh da“, sagt Pleschke erfreut.
Alle korrigieren sich gegenseitig
Einen Dirigenten braucht die Gruppe nicht, Selbstkontrolle ist das Stichwort. Die Musiker korrigieren sich gegenseitig und für die Feinheiten wird das Stück einfach mit dem Handy aufgenommen. „Dann hören wir genau, an welchen Stellen wir noch feilen müssen.“
Obwohl die Hattinger Altstadtmusikanten als neue Gruppe noch recht unbekannt sind, ergaben sich doch schnell einige Auftrittsgelegenheiten beispielsweise auf dem Holthauser Gemeindefest und auf dem Sommerfest in Welper. Pleschke weiß, dass der bayrische Fokus nur eine Nische ist, auch wenn Blasmusik generell gerne gehört werde. „Bayrische Blasmusik ist nicht jedermanns Sache.“
Die Resonanz des Publikums sei bisher aber sehr positiv. „Die Leute die auf uns zukommen, finden es super, dass es so ein musikalisches Angebot jetzt gibt.“ Für die richtige Schunkelatmosphäre darf natürlich auch das passende Outfit nicht fehlen. Deswegen lautet der Dresscode für das Konzert Tracht, sprich Karohemd, Lederhose und Dirndl.
Geplante Auftritte der Musikanten
Der nächste Auftritt der Hattinger Altstadtmusikanten findet beim Südstadtfest am Samstag, 22. September, statt. Dort präsentieren sie ihr einstündiges Programm ab 15 Uhr.
Bayrische Blasmusik passt am besten zum Oktoberfest. Deswegen sorgt das kleine Blasorchester am alten Zollhaus Herbede am 20. Oktober von 15 bis 17 Uhr für die passende Musik.