Die Urlaubszeit beginnt und damit steigt die Zahl von Einbrüchen. Polizeisprecherin Sonja Wever erklärt Möglichkeiten, um das Risiko zu senken.
Urlaubszeit ist Einbruchszeit. Darüber, wie man die eigenen vier Wände sichern kann, sprach Sonja Wever, Sprecherin der Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis, im Interview mit den WAZ-Mitarbeiterinnen Lydia Heuser und Alina Schnupf. Ein wichtiger Tipp: Das Haus oder die Wohnung sollten auch bei einer längeren Abwesenheit möglichst bewohnt aussehen. Wever gibt auch Tipps zur Einbruchs-Sicherheit im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken.
Gibt es eine Jahreszeit, zu der besonders häufig eingebrochen wird?
Sonja Wever: Eingebrochen wird eigentlich das ganze Jahr über, besonders häufig jedoch in der dunklen Jahreszeit und in der Urlaubssaison. Gerade wenn die Häuser verlassen aussehen, glauben Einbrecher, leichtes Spiel zu haben.
Wie kann man sein Haus schützen, wenn man es für längere Zeit verlässt?
Eine Möglichkeit ist natürlich die mechanische Sicherung, das bedeutet: vor allem Türen und Fenster gut abzuriegeln. Unsere Experten von der Beratungsstelle kommen gerne zu Ihnen nach Hause, um sie umfassend über das Thema Einbruchsschutz aufzuklären. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn das Haus von außen bewohnt aussieht. Dafür gibt es einfache technische Mittel, etwa Zeitschaltuhren, die das Licht und die Rollladen automatisch bedienen. Ein überquellender Briefkasten wirkt ebenfalls einladend auf Einbrecher auf der Suche nach einer günstigen Gelegenheit.
Dann sollte ich also meine Nachbarn bitten, regelmäßig meinen Briefkasten zu leeren ?
Auf jeden Fall. Man sollte immer einen guten Kontakt zum Nachbarn pflegen und ihm Bescheid sagen, wenn man im Urlaub ist. Der hat dann ein Auge auf ihr Haus und kann im Notfall reagieren.
Ab welchem Moment raten Sie denn, die Polizei anzurufen? Schon wenn ein Unbekannter ums Haus schleicht?
Ja, ich sage immer: Lieber einmal zuviel die Polizei informieren, als einmal zu wenig. Sobald einem etwas Ungewöhnliches auffällt, sollte man die 110 wählen.
Wird denn in Wohnungen grundsätzlich genauso häufig eingebrochen wie in Häuser?
Es ist eigentlich genauso wahrscheinlich, dass in ein Haus eingebrochen wird wie in eine Wohnung. Aber vor allem Erdgeschosswohnungen mit schwer einsehbaren Fenstern und abgelegenere Häuser sind oft betroffen. Genauso wird aber auch in eine Wohnung in der dritten Etage eingebrochen, nur dass die Leute dort nicht durch das Fenster einsteigen.
Haben Sie noch besondere Tipps für Urlauber?
Früher haben wir den Bürgern geraten, nicht Ihre Urlaubszeit auf den Anrufbeantworter zu sprechen. Heute geht die Gefahr stattdessen von den sozialen Netzwerken aus. Wir legen den Menschen deshalb nahe, keine Urlaubsfotos auf Facebook und Co. öffentlich hochzuladen, während sie noch im Urlaub sind. Potentielle Einbrecher sehen dann sofort, welche Wohnungen zur Zeit leerstehen.
>>> Die Beratungsstelle KK2 der Polizei Ennepe Ruhr
Die Beamten des Kriminalkommissariats 2 (KK2) beraten kostenlos zum Thema technische Prävention und Einbruchsschutz. Unter anderem bieten sie auch Sammelberatungen für Eigentümergemeinschaften oder Nachbarschaften an.
Die Beratung zum Einbruchsschutz kann vor Ort in der eigenen Wohnung oder in den Räumlichkeiten des KK2 in Schwelm, Hauptstraße 108, stattfinden. Dort gibt es auch einen Raum
mit Vorführ-Objekten.
Weitere Informationen gibt es unter 02336/9166-2951 oder -2952, -2956 und -2957.