Hattingen. Verpächter hat die Gespräche über den Verbleib des Krankenhauses in Holthausen abgebrochen. Jetzt plant die Klinik 2022 den Umzug nach Wuppertal.

Die Rehabilitations-Klinik in Holthausen startet jetzt konkrete Planungen für einen Umzug nach Wuppertal. Im Jahr 2022 will man dort im Stadtteil Barmen neben dem bestehenden Uni-Klinikum auf einem riesigen Campus-Gelände ein neues Gebäude beziehen. Der Rückzug aus Hattingen ist die Folge gescheiterter Verhandlungen über die Höhe der Miete in Holthausen.

Im April 2016 waren die Gespräche zwischen Klinik und Gebäudeeigentümer über die geforderte Senkung des Jahresmiete erstmals ins Stocken geraten. Im März 2017 hat die Klinikleitung die 550 Mitarbeiter des nach Stadtverwaltung und EvK drittgrößten Hattinger Arbeitgebers dann über ihre Umzugspläne informiert, weil die Verhandlungen ein zweites Mal gescheitert waren.

Bürgermeister hat noch Hoffnung

„Danach hatten wir Hoffnung, weil der Verpächter wechselte und der neue Eigentümer zunächst Konditionen anbot, die für uns tragfähig waren“, sagt Volker Martin, Sprecher der Reha-Klinik in Holthausen. Das habe sich nun geändert. „In der vergangenen Woche hat der neue Verpächter die Gespräche für beendet erklärt. Damit sind wir in Zugzwang“, so Martin.

Der besteht darin, dass der Pachtvertrag bis Ende 2022 läuft und die Klinik davon ausgeht, dass sie für Planung und Bau eines neuen Gebäudes mindestens drei Jahre benötigt. „Wir müssen uns jetzt kümmern“, betont der Krankenhaussprecher. „Unser Favorit für einen neuen Standort ist das Campus-Gelände neben der Wuppertaler Uni-Klinik, weil wir mit unseren Rehabilitations-Angeboten direkt neben eine Klinik der Akut-Versorgung ziehen können.“

Alle Mitarbeiter behalten ihren Job

Alle 550 zurzeit in Holthausen beschäftigten Mitarbeiter sollen ihren Job behalten. Man werde ihnen allen Arbeitsplätze am neuen Standort anbieten, versichert die Klinikleitung.

Dirk Glaser weiß vom Abbruch der Verhandlungen zwischen Krankenhaus und Gebäudeeigentümer. „Ich bin mit allen Beteiligten im Gespräch und werde es bleiben“, erklärte der Bürgermeister am Freitag auf Anfrage der WAZ. Dass die Klinik Vorkehrungen treffen muss, um 2022 nicht ohne Bleibe zu sein, verstehe er. Einen Funken Hoffnung auf den Verbleib des Krankenhauses in Hattingen hat er dennoch. „Vielleicht kommt man doch noch zusammen“, so Glaser vor allem mit Blick darauf, „dass der Eigentümer ja nach einem passenden Nachmieter suchen muss, und das bei dieser Gebäudegröße.“

Auch die Reha-Klinik, so scheint es, will noch nicht alle Gesprächsbrücken hinter sich abbrechen. Volker Martin: „Wenn das Mietangebot nach unten korrigiert wird oder sich ein anderer Standort als Wuppertal anbietet, werden wir das natürlich neu bewerten.“