Hattingen. . 2019 will die Stadt besonders die Väter locken sich einzubringen. Viele Akteure machen unterschiedliche Angebote und nutzen Weiterbildung.
Die Stadt will sich im nächsten Jahr auf Väter konzentrieren, was ihre Aktivitäten für frühe Bildung angeht. Außerdem sollen künftig passgenaue Angebote gemacht werden. Nicht nur die sieben beteiligten Kitas sollen benennen können, welche Fortbildung sie sich zu welchen Themen wünschen, sondern auch freie Träger.
Was Lockerungsübungen und ein Babytragetuch gemeinsam haben, wurde bei einem Treffen von Akteuren im Stadtmuseum deutlich: Im besten Fall eröffnen sie unbürokratische Wege in die frühkindliche Bildung. In Blankenstein wurden Maßnahmen rund um das Bundesprogramm „Kita-Einstieg“ zusammengetragen und Ideen und Erfahrungen ausgetauscht.
Lockerung passend zum Thema
Wenn zwei Bundesprogramme – mit einem zweiten werden Elternbegleiterinnen geschult -- 2020 auslaufen, will Hattingen so gut aufgestellt sein und so viele Kräfte weitergebildet haben, dass die frühen Hilfen weiterlaufen und funktionieren. Daran ist nicht nur Juliane Lubisch vom Bündnis für Familie und Beigeordneter Beate Schiffer gelegen. Angebote richten sich an Eltern, die geflüchtet sind, ebenso wie an arme oder solche Familien, in denen es an Sprachkenntnissen fehlt oder die aus belasteten Sozial- und Wohnräumen kommen. Wie viele das sind, kann die Stadt nicht sagen. Aber auch alle anderen, die Probleme haben oder Gesprächsbedarf, sind angesprochen.
Johanna Pohl von der Musikschule ging das Thema locker an – mit Lockerungsübungen. Nicht weil die Sitzung schon so lange dauerte und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich recken und strecken mussten. Sie führte den anderen vielmehr vor, was sie zwischendurch auch mit Kindern an der Nordstraße macht.
Babytragetuch als Köder
Denise Tangermann dagegen ködert auch Väter mit dem Babytragetuch. Die Erzieherin, Erziehungs- und Entwicklungsberaterin, die zwei Söhne hat, erinnert sich schmunzelnd, wie jüngst ein Vater ganz begeistert war, weil es ihm gut gelungen ist, seinen Nachwuchs um den Bauch zu wickeln. Solche und andere Aktionen werden in den Alltag von Kitas eingebunden und Eltern nahegebracht, die mit dem Kita- und Bildungssystem hier noch nicht so vertraut sind. Andere bekommen schon früher Kontakt, etwa durch die Familienhebamme Jennifer Jaque-Rodney. Sie macht Alleinerziehende und Familien, die Unterstützung brauchen, auf Hilfsangebote in Hattingen aufmerksam.
800.000 Euro Förderung
Hattingen hat sich nicht erst seit einem Jahr frühen Hilfen verschrieben. Doch seit 2017 gehört die Stadt zu den Brückenbauern, die Bundesprogramme nutzen. Verbunden sind sie mit einer Förderung von insgesamt 800.000 Euro. Drei Viertel fließen in den „Brückenbau“, der Rest in die Ausbildung von Elternbegleiterinnen und -begleitern. 50 hatte sich Beigeordnete Beate Schiffer vorgenommen bis zum Ende der Laufzeit 2020, ausgebildet wurden schon 25.