Hattingen. . Ende 2019 übernimmt Abellio die Linie S3 von der Deutschen Bahn. Zudem fahren die Züge in Hattingen dann nicht mehr so oft wie bisher.

Hattinger, die mit der S-Bahn unterwegs sind, müssen sich Ende kommenden Jahres umstellen. Im Dezember übernimmt das Verkehrsunternehmen Abellio den Betrieb auf der Strecke. Außerdem ändert sich der Fahrplan – die Züge fahren dann nicht mehr so häufig.

Der Fahrplanwechsel zum Dezember 2019 wurde bereits in der Fortschreibung des Nahverkehrsplans durch den Ennepe-Ruhr-Kreis beschlossen. Danach soll die S-Bahn-Linie 3 etwas ausgedünnt werden. In Zukunft wird sie nicht mehr alle 20, sondern nur noch alle 30 Minuten fahren.

Für Kunden ändert sich sonst aber kaum etwas. Den Ticketpreis bestimmt beispielsweise nicht der neue Streckenbetreiber – es gelten weiter die Tarife im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Abellio-Sprecherin Franka Spiekermann betont: „Grundsätzlich ändert sich tariflich nichts mit der Betriebsübernahme der S3 durch Abellio.“ Auch der Bahnhof und das Schienennetz bleiben in der Zuständigkeit der Deutschen Bahn.

Mehr Sitzplätze zur Verfügung

Nach Auslaufen des aktuellen Verkehrsvertrages mit der Deutschen Bahn hatte der VRR den Betrieb der Linien im Rahmen eines europaweiten Wettbewerbsverfahrens ausgeschrieben. Abellio bekam den Zuschlag als Betreiber dieser und anderer Strecken im Ruhrgebiet. Für 15 Jahre übernimmt das Unternehmen zunächst die Verkehrsdienstleistungen.

Die Einrichtung eines neuen Kundencenters ist für Hattingen übrigens nicht geplant, teilt Franka Spiekermann mit. „Alle Kunden können sich vor Ort in den bestehenden Kundencentern über Tickets und Tarife informieren.“

41 neue Bahnen angeschafft

Für die neuen Strecken, unter anderem die von Hattingen nach Oberhausen, schafft Abellio 41 neue Bahnen vom Typ Flirt 3XL an. Die Fahrzeuge kommen in zwei unterschiedlichen Größen im S-Bahn-Netz zum Einsatz. Auf der Strecke der S3 soll dabei der längste Zugtyp mit 296 Sitzplätzen verkehren. Der kürzere bietet nur 180 Sitzplätze. „Damit erhöht der VRR die Kapazitäten deutlich, um dem veränderten Betriebskonzept und den kontinuierlich steigenden Fahrgastzahlen gerecht zu werden“, so Spiekermann.

Mit 1,80 Metern bieten die Bahnen breitere Eingangsbereiche. Außerdem Schiebetritte für Einstiege mit Niveauunterschied und Rampen für einen barrierefreien Ein- und Ausstieg. Getrennt voneinander sind Rollstuhl- und Fahrradstellplätze. Während sich erstere in der Zugmitte, nahe dem behindertengerechten WC, befinden, können Radfahrer jeweils an der ersten und letzten Tür des Zuges einsteigen. Zudem wird es in den Bahnen W-Lan für den Internetzugang sowie Steckdosen geben.