Hattingen. . Eine Gesprächsrunde mit Bürgern liefert Anregungen. Den Bewohnern geht es um bauliche Verbesserungen und sozialen Kontakt zu den Nachbarn.

Was muss getan werden, damit Welper für die Bewohner ein geliebter Wohnort bleibt und noch attraktiver wird? Das wollte Quartiersmanagerin Vera Moneke die Betroffenen selbst fragen und lud zur ersten Gesprächsrunde „Altengerechtes Quartier Welper“ ein. Mehr als 20 Anwohner kamen, um sich bei der Ideensammlung für den Stadtumbau einzubringen. Eine Gruppe kümmerte sich um Anregungen für Barrierefreiheit, bei der anderen ging es um soziale Angebote im weitesten Sinne.

Die 34-jährige Sozialarbeiterin und Alexander Kutsch von einem Dortmunder Planungsbüro hörten in erster Linie zu, was die Teilnehmer zu sagen hatten und notierten Ideen. Es ging oft scheinbar um Kleinigkeiten, die aber große Auswirkungen haben können. So schilderte eine Dame, dass bei einem Fußgängerüberweg der Bordstein so hoch sei, dass sie grundsätzlich neben dem Überweg über die Straße ginge, weil es anders nicht zu bewerkstelligen sei.

Bänke zum Ausruhen

Einige Bänke mehr zum Ausruhen und um das Umfeld eine Weile zu genießen, wünschten sich eigentlich alle. Eine Anwohnerin machte darauf aufmerksam, dass manche Bänke durch die Bäume so vermoost seien, dass es ausgeschlossen sei, sich darauf zu setzen. Alexander Kutsch versprach, sich darum zu kümmern, selbst dann, wenn die Bänke nicht auf städtischen Grundstück stünden.

Auch über das Thema Licht wurde gesprochen. Ein kleiner Verbindungsweg, der von älteren Menschen gerne als Abkürzung zwischen Marktplatz und Wohnung benutzt wird, sei so dunkel, dass er erstens Angst mache und zweitens zur Stolperfalle werden könne. Ruhig und konstruktiv gaben die Bürger Anregungen, wie man das Umfeld in Welper verbessern kann. „Denn im Vergleich zu den übrigen Ortsteilen in Hattingen leben in Welper überproportional viele ältere Menschen“, sagt Sozialarbeiterin Moneke.

Nachbarschaft hat sich verändert

In der Gruppe, die sie leitete, ging es um das Thema soziale Angebote. Klar wurde: Nachbarschaft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Enkel sehen häufig nur noch ganz selten ihre Großeltern, weil die durch die berufliche Situation die Kinder oft weit weg gezogen sind. Ein Diskussionspunkt: Wie bringt man jung und alt zusammen? „Es ist hier oft so wie man es vom Leben in Plattenbauten kennt“, sagte ein Mann. „Man kennt sich kaum noch, spricht nicht miteinander, weiß oft gar nicht, wer neben oder über einem wohnt.“ „Und, wenn man auf die Nachbarn zugeht, bekommt man häufig eine abweisende Haltung zu spüren oder eine patzige Antwort. Dann weiß man, dass Kontakte nicht gewünscht sind. Ja, was soll man in solchen Situationen denn machen“, fragte eine Gesprächsteilnehmerin.

Von den meisten kam der Wunsch, doch irgendwie einen Hausmeister oder einen anderen Vermittler einzusetzen, der sich mit um Kontakte zwischen den Anwohnern kümmern kann. Das Gleiche gilt für Menschen, von denen man weiß, dass sie alleine wohnen und keinen Ansprechpartner haben, die aber auch keinen Kontakt zulassen. „Diese Probleme sind fast überall ähnlich“, sagt Vera Moneke. Es sei tatsächlich schwierig herauszufinden, wie man solche Menschen wieder in Kontakt mit anderen bringt.

Diese gut angenommenen konstruktiven Ideenrunden will die Sozialarbeiterin mehrfach im Jahr veranstalten. Was die Umsetzung von Wünschen anbetrifft, so geht die 34-Jährige davon aus, dass einiges schon im kommenden Jahr verändert werden kann.

>>> Ansprechpartner für die Ideen der Welperaner

Um mit den Welperaner Bürgern ab 55 Jahren in engeren Austausch zu kommen, planen das „Altengerechte Quartier“ und das Stadtumbaubüro mehrere Veranstaltungen. Das Team möchte Wünsche und Anregungen hinsichtlich Freizeitgestaltung, Unterstützungsangeboten und Barrierefreiheit sammeln.

Für Fragen steht Vera Moneke unter 02324/96 766 91 zur Verfügung. Die Sprechzeiten des Stadtumbaubüros: Montag 10 bis 12 Uhr, Mittwoch 17 bis 19 Uhr, Donnerstag 16 bis 18 Uhr, Freitag 9 bis 11 Uhr.