Hattingen. . Die VER will zum Halbjahreswechsel den Schülerverkehr anpassen, der Unterrichtsbeginn soll verschoben werden. Hattinger wurden noch nicht befragt.
Läuft alles nach Plan des VER-Geschäftsführers Peter Bökenkötter, werden viele der weiterführenden Schulen im Ennepe-Ruhr-Kreis ab dem zweiten Schulhalbjahr 2018/19 ihre Anfangszeiten ändern. Durch die Neustrukturierung der Schülerverkehre in den neun Städten des EN-Kreises will der Chef der heimischen Verkehrsgesellschaft erhebliche Einsparungen für das Unternehmen erzielen.
„Zwei Drittel unserer Gelenkzüge fahren nur eine Stunde pro Tag für die Schülerverkehre“, erklärt er. Diese Busse kosten in der Anschaffung etwa 100 000 Euro mehr als die normalen Zwölf-Meter-Wagen, verbrauchen etwa 55 anstatt 40 Liter Diesel auf 100 Kilometer und sind wartungsintensiver. „Wenn wir Wagen abgeben und den Personaleinsatz reduzieren, sparen wir am meisten“, teilt Bökenkötter mit.
Maximal 30 Minuten Abstand
Dies will er mittels der Schulzeitstaffelung an den weiterführenden Schulen angehen. Wie weit die Zeiten maximal verschoben werden dürfen, ist gesetzlich geregelt. Allgemeinbildende Schulen dürfen mit der ersten Stunde zwischen 7.30 und 8.30 Uhr beginnen, berufsbildende sogar schon um 7 Uhr starten. „Als maximale Spreizung haben wir 30 Minuten angedacht“, sagt der VER-Geschäftsführer. Als Ziel hat er sich gesetzt, bis nach dem Sommer Gespräche mit den Schulleitungen zu führen. Nach ersten Erkenntnissen wollten die meisten lieber früher anfangen, berichtet er.
Die Hattinger Schulen wurden bisher nicht befragt. Heike Silz, stellvertretende Leiterin der Realschule, zeigt sich aber generell nicht abgeneigt, die Zeiten zu verschieben – allerdings nach hinten. Aktuell startet der Unterricht hier um 7.30 Uhr. Abstimmen muss die Schulkonferenz, betont sie. Am spätesten startet in Hattingen die Gesamtschule. Hier beginnt der Unterricht um 7.55 Uhr.
Gymnasien müssen gleichzeitig beginnen
Zeitgleich um 7.35 Uhr fangen die beiden Gymnasien an. Eine mögliche Änderung der Anfangszeiten sehen die Schulleitungen problematisch: „Wir sind stundenplanmäßig mit Holthausen verbunden. Wenn wir nicht zur gleichen Zeit anfangen, würde unsere Kooperation zusammenbrechen“, unterstreicht Cornelia Bering, stellvertretende Leiterin an der Waldstraße. Auch anderes sei abgestimmt, wie die Anschlussfahrten, zum Beispiel in Sprockhövel, ergänzt Holthausens Schulleiter Gerd Buschhaus.
Die VER will Schul- und Linienbusse abgleichen, „denn teilweise geht der Linienverkehr nur haarscharf am Schülerverkehr vorbei“, wie Peter Bökenkötter analysiert hat. Ihm ist wichtig zu betonen, dass die Qualität des Angebots darunter nicht leide. Im Gegenteil werde es in den Bussen sogar nicht mehr so gedrängt zugehen.
>>> INFO: Schüler fordern Beteiligung
Die Bezirksschülersprecher des Kreises fordern eine Beteiligung der Schüler in der Frage nach dem Unterrichtsbeginn. Es dürfe keine Verfrühung des Schulbetriebs geben für Schulen, die bereits vor 8 Uhr starten.
Gefordert wird außerdem, dass keine Fahrer eingespart werden. In den vergangenen Monaten habe sich gezeigt, dass schon jetzt bei erhöhtem Krankenstand kein zuverlässiger Busverkehr gewährleistet ist.