Hattingen. . Helen Peters und Jaron Schönwitz präsentieren beim Poetry Slam am Samstag zum ersten Mal ihre Texte. Ihre Ansätze sind grundverschieden.

„Back to the words“ nehmen Helen Peters (16) und Jaron Schönwitz (15) wörtlich. Sie machen Poetry Slam. Die beiden Jugendlichen gehören am Samstag zu den drei Hattinger Newcomern, die bei der Veranstaltung in der Johannesgemeinde ihre Texte zum ersten Mal vor Publikum präsentieren.

Angefangen hat es mit zwei Workshops der Creativen Kirche mit dem Hattinger Slammer Pascal Kreuch. Helen hatte sich vorher nie damit beschäftigt. Sie wollte sich eigentlich nur ausprobieren – nun präsentiert sie ihre Texte den Zuhörern. „Zwischendurch hatte ich Zweifel, aber jetzt freue ich mich auf den Auftritt.“ Im Gegensatz zu ihrem Hobby – Drachenboot fahren – ist das etwas anderes.

Deutscher Meister als Vorbild

Jaron hatte vorher schon ein paar Texte in der Schule geschrieben. „Ich fand Poetry Slam generell cool und dachte, das könnte ich doch auch mal richtig ausprobieren.“ Kreativ ist der 15-Jährige ohnehin am liebsten. Er macht Musik, singt im Chor, zeichnet. Die Workshops kamen ihm da gerade Recht. Mittlerweile hat er bereits elf Texte verfasst. Sein Vorbild ist Slammer Jan Philipp Zymny, der schon die deutsche Poetry-Slam-Meisterschaft gewann. Einige seiner eigenen Texte gehen – versehentlich, wie er sagt – in die Richtung von Zymnys Kunst.

Helen Peters (16) und Jaron Schönwitz (15)
Helen Peters (16) und Jaron Schönwitz (15) © Bastian Haumann

Beide sind sich einig: Die Texte beim Poetry Slam sollen unterhalten. „Die müssen dann noch nicht einmal gut geschrieben sein“, sagt Jaron. Das Gesamtbild, also Text und Vortrag, müssen stimmen.

Jarons Texte zielen auf Unterhaltung durch Humor ab. So geht es in einem beispielsweise um eine Fliege in einer Lampe oder um einen Beachball-Schläger mit Superkräften. Aber auch lustige Alliterationen, Reime und Sprüche finden in seinen Geschichten Platz. Kurz gesagt: „Ich mag es, Dinge zu kombinieren, die eigentlich nicht zusammenpassen.“

Freunde und Familie als Vorab-Jury

Helen hingegen schreibt eher sozialkritisch. Sie wolle etwas mit einer Botschaft verfassen, etwas über das die Zuhörer auch nach dem Vortrag noch nachdenken. Besonders die übermäßige Handynutzung thematisiert sie in den Texten. Die Ideen kommen ihr, wenn etwas Interessantes passiert: „Dann denke ich direkt: Darüber könnte ich schreiben.“

Welchen Text sie vortragen wollen, wissen beide noch nicht. „Ich nehme wahrscheinlich den, der bei meinen Freunden und meiner Familie am besten ankommt“, sagt Helen. Die seien alle recht kritisch. Jaron ist sich noch nicht sicher, nach welchen Kriterien er auswählen soll. „Wahrscheinlich entscheide ich mich erst zwei Minuten vor dem Auftritt“, sagt er lachend.

>>> Poetry Slam am Samstag

Der Hattinger Poetry Slam „Back to the words“ findet am Samstag zum sechsten Mal statt. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Gemeindehaus der Johannesgemeinde an der Uhlandstraße 32. Der Eintritt kostet fünf Euro.

Neben den Hattinger Newcomern treten fünf weitere Slammer auf.