Hattingen. . Hattingen will einen Anbau am Standort Lange Horst in Auftrag geben. Damit soll Platz für Inklusion, Integration und anderes geschaffen werden.
Die Gesamtschule soll erweitert werden. Nicht an der Marxstraße, wie vor Jahren diskutiert, sondern an der Straße Lange Horst. Im Schulausschuss am 30. Mai will sich die Verwaltung das Okay der Politik für die Beauftragung eines Planungsbüros holen.
Ein Ausbau der Gesamtschule war bereits im Zuge der Forderung der Politik nach einer Sechszügigkeit diskutiert worden. Fest steht: Eine Aufstockung der Schülerzahl um einen Zug hat die Bezirksregierung in Arnsberg abgelehnt. Dennoch ist ein Anbau dringend notwendig, „da durch die Auflösung von Förderschule und Hauptschule die Gesamtschule ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung der Inklusion und Integration ist“, erläutert die Verwaltung.
Klassenräume sind zu klein
„An der Marxstraße ist das, was da ist, gut. Einen Engpass gibt es an der Langen Horst“, berichtet Rudolf Viefhaus, Leiter der Gebäudewirtschaft. Gespräche mit der Schulleitung und Besichtigungen haben gezeigt: die Klassenräume sind zu klein, die naturwissenschaftliche Räume entsprechen nicht den nötigen Standards. Außerdem fehlen Räume für Aufgaben der Inklusion.
In einem Neubau, für den bereits Planungskosten von 175 000 Euro und Baukosten von 3,5 Millionen Euro im Haushalt vorgesehen sind, würden Klassenräume geschaffen. Zudem soll die ehemalige Horstschule barrierefrei werden, zum Beispiel einen Aufzug bekommen, erläutert Viefhaus die Vorüberlegungen der Stadtverwaltung. Das ganze Projekt würde voraussichtlich teurer als die eingeplanten Beträge. Jedoch will die Stadt Fördermittel nutzen.
Schuldezernentin Beate Schiffer sieht den Standort durch einen Anbau gestärkt. Die Maßnahmen rüsten die Schule für die Zukunft, in der nicht nur Inklusion und Integration zunehmend eine Rolle spielen, sondern auch Erziehungsaufgaben, zum Beispiel durch die Schulsozialarbeit, zu berücksichtigen sind. Alles das braucht Platz.
Neue Schulentwicklungsplanung
Die aktuelle Schulentwicklungsplanung gilt noch bis 2020. Ab dem kommenden Jahr muss also neu überlegt werden. Schiffer will, auch wenn sie an der Folgeplanung nicht mehr beteiligt sein wird, aktuell keine Gedankenspiele ausschließen. Sie betont: „Politik und die Schulen sind sehr daran interessiert, funktionierende Standorte beizubehalten“. Das hatte sich auch in massiven Protesten bei den vergangenen Überlegungen zu möglichen Schul-Umzügen gezeigt. Allerdings ergänzt die Dezernentin: „Wenn es langfristig sinnvoll ist, muss man auch über seine eigenen Grenzen nachdenken.“